24h Spa: Strafen, Wolkenbrüche, Vulcan
Warm-Up-Bestzeit für den Comic-BMW von Glock/Spengler/Zanardi
- Ein Wolkenbruch und Regensturm jagt am Samstagmorgen in Spa den nächsten. Bis zum Abend ist in Spa teils starker Regen vorhergesagt, anschliessend soll es bis zum Rennende trocken bleiben. Die Bestzeit im Warm-Up ging an den BMW Z4 GT3 von Zanardi/Glock/Spengler. Zwischenfälle gab es im Warm-Up keine. Ein Rennen der Formel Renault 2.0 wurde hinter dem Safety-Car aufgrund des zu starken Regens abgebrochen, auch ein Rennen der Trofeo Abarth wurde aufgrund zu starken Regens bereits vorzeitig
- Der Rennleiter in Spa hat ein nervöses Händchen. Nach der Super-Pole stellt er aufgrund von Verlassen der Strecke und nicht Einhalten der Abstände im Einzelzeitfahren alle Teilnehmer unter Untersuchung. Am Ende wurden André Lotterer (Audi), Bernd Schneider, Yelmer Buurman (beide Mercedes) und Bruno Spengler (BMW) ihre schnellsten Rundenzeiten gestrichen. Die neuen Startplätze: Lotterer 14, Spengler 15, Buurmann 17, Schneider 18.
- Der Rennleiter bewies schon im freien Training ein sicheres Händchen für nachhaltige Strafen. Im Minutentakt wurden Fahrer für das Missachten der Streckenlimits verwarnt und schliesslich bestraft. Die drakonische Strafe war eine Stop-und-Go-Strafe – im freien Training! Als das zur grossen Überraschung wenig fruchtete, wurde die Strafe ausgedehnt auf eine 60-Sekunden-Stop-and-Hold-Strafen. Wenn der Rennleiter seine Strategie im Rennen nicht ändert, werden das ziemlich interessante 24-Stunden.
- Ratel hat nichts zu sagen: Die 24h von Spa sind das Kronjuwel von Promoter Stephane Ratel und seiner SRO (Stéphane Ratel Organisation). In den vergangenen Jahren nutzte Ratel Spa und das hohe Medieninteresse stets als Bühne dazu, um bei seiner alljährlich Pressekonferenz einen Ausblick auf die kommende Saison zu geben, erste Kalender und neue Projekte vorzustellen. In diesem Jahr hat Ratel noch Baustellen, eine Pressekonferenz gibt es nicht, erste Kalender frühestens beim Finale der Blancpain Endurance Series Ende September am Nürburgring.
- Die 24h von Spa haben im internationalen GT- und Sportwagensport ein Alleinstellungsmerkmal. Eine Internetverbindung im Pressezentrum läßt sich die SRO mit 30 Euro bezahlen, ohne Quittung natürlich, die gibt es vielleicht in der nächsten Woche per e-mail…..
Die Unsitte für Internet Geld von der Presse zu verlangen, gibt es nur noch bei den 24h Spa.
- Aston Martin läßt den Vulcan los: Werksfahrer Darren Turner wird im neuen Aston Martin Vulcan, dem neuen, millionenteuren Rennstreckenspielzeug von Aston Martin mit jenseits 800 PS, vor dem Rennen zwei Demorunden fahren.
- Für ein 24-Stunden-Rennen tauschen Fahrer und PR-Leute ihren üblichen Floskel-Wortschatz gegen die Langstreckenversion aus. Die zehn meist gehörten Floskeln in den vergangenen beiden Tagen:
24 Stunden sind lang. (ja, meistens genau 24 Stunden)
Man weiss nicht, was im Rennen passiert. (Sonst wären auch alle Lottomillonäre)
Es gilt keine Fehler zu machen. (Genau, die macht man besser bei anderen Rennen)
Man muss in Spa immer das Wetter im Auge behalten. (Woanders zum Glück nicht)
Der Startplatz ist bei einem 24-Stunden-Rennen nicht wichtig (sagen alle, die weiter hinten stehen).
Ganz von zu stehen ist wichtig, um sich am Start aus allen Ärger rauszuhalten (sagen alle, die vorn stehen)
Wir müssen die Nacht überstehen. (Hmm, am Vormittag kann man dann ausfallen?)
Es wird ein enges Rennen. (Toll!)