GasGas baut wieder Enduros
2015 war GasGas am Ende, die Produktion musste eingestellt werden. Mit der französichen Firma Torrot, die Elektrofahrräder und Elektromobile baut, wurde in Investor gefunden, die Produktion der Trialmotorräder wurde wieder aufgenommen.
Die Endurobaureihe hingegen, bestehend aus Zwei- und Viertaktern, war veraltet. Trotzdem will Tottot/GasGas diesen Geschäftszweig nicht aufgeben. Als erstes nahmen sich die Spanier die Zweitakt-Enduro mit 250 und 300 ccm vor und erneuerten sie tiefgreifend. Dabei schafften sie die Homologation nach Euro 4 mit einem Vergasermotor. Übrigens haben derzeit nur KTM und Husqvarna die Einspritz-Technologie beim Zweitakter, die anderen, kleineren Hersteller schafften Euro 4 mit Vergasermotoren.
Die Motorbasis der neuen GasGas EC Racing stammt noch aus der Vor-Torrot-Zeit, Zylinder samt Auslass-Steuerung, Kolben Zylinderkopf, Kurbelwelle und Pleuel sind aber neu. Dieser tiefgreifend überarbeitete Motor steckt in einem völlig neuen Fahrwerk. Dabei wechselte GasGas von Doppelschleifenrahmen (auch Perimeterrahmen genannt) zu einer konventionelleren Bauweise mit zentralem Oberrohr, um wie Verdrehsteifigkeit zu reduzieren. Rahmenheck und Schwinge mit Umlenkhebelei sind ebenfalls neu. Gabel und Federbein liefert Kayaba, die Gabel ist eine 48er USD mit geschlossener Dämpferpatrone.
Das neue Fahrwerk zog natürlich weitere Änderungen nach sich. Tank, Airbox, Lufteinlass, Kühlerhutzen und die gesamte Ergonomie sind neu. Scheinwerfer und Rücklicht leuchten mit LED-Technik.
An der Motorradmesse Mailand präsentierte GasGas die Spezielversion EnduroGP, aufgewertet mit diversen Teilen wie DLC-beschichteten Gabelrohren, X-Trig-Gabelbrücken oder ein Kupplungsgehäuse von Rekluse. Die Preise für die Edelversion sind noch nicht bekannt, die EC 250 Racing kostet 8.850 Euro/CHF 8890.-, die EC 300 Racing 8.999 Euro/CHF 8.990.-.
GasGas meint sein Engagement in der Enduroszene hochgradig ernst: Als neuer Teamchef des Enduro-Werksteams wurde Giovanni Sala von KTM abgeworben. Mit Christophe Nambotin und Johnny Aubert wurden für kommende Saison zwei ehemalige Weltmeister verpflichtet.