Romaniacs 2021, Tag 2: Aus für Jarvis, Letti vorne
Zum ersten Mal in ihrer Geschichte gibt es bei den Red Bull Romaniacs 2021 eine Marathon-Etappe. Im Ziel wartet auf die Teilnehmer eine Nacht in der Wildnis: Keine Dusche, kein Bett im wohltemperierten Zimmer und vor allem keine Mechaniker und Helfer. Die Fahrer sind auf sich alleine gestellt und duften sich auf ein Bad im Fluss, ein Lagerfeuer und ihr Zelt freuen.
Um 07:00 Uhr ging es am Staudamm in Gura Râului los. Der Tag begann mit dunklen Gewitterwolken, Wind und einem Regenschauer, doch schon bald konnte sich die Sonne durchsetzen und später sollte es richtig heiß werden.
Beflügelt von der Gesamtführung legte Graham Jarvis so los, wie er gestern aufgehört hatte, doch sein Verfolger Manuel Lettenbichler war bereit für das Duell mit dem König der Karpaten. Er konnte ihn einholen und danach pushten sie sich gegenseitig zu einem Tempo, das niemand mitgehen konnte. Jarvis und Lettenbichler nahmen als Erste den berüchtigten ‹Galindo Ridge› in Angriff. Massive Felsstufen im ausgesetzten Gelände lieferten die perfekte Kulisse für spektakuläre Bilder. Die Spitzenfahrer konnten ihr ganzes Können unter Beweis stellen und meisterten die Sektion mit einer Kombination aus Fahrtechnik und Athletik die ihresgleichen sucht. Graham Jarvis kam als Erster oben an, Manuel Lettenbichler ließ sich jedoch nicht abschütteln.
Weitere Sektionen mit vielsagenden Namen wie ‹Babysitter Ridge› und ‹Kill’em all› gab den Gold-Fahrern den Rest. Der Service war die letzte Gelegenheit für die Teams und Helfer, nach ihren Fahrern und deren Bikes zu sehen. Ausnahmsweise war Reifenwechseln erlaubt.
Bis zum Ziel bekam der zweite Offroad-Tag dramatische Wendung. Graham Jarvis war schnell unterwegs, als ihm eine ausgewaschene Rinne zum Verhängnis wurde. Beim Abstützen verdrehte er sich das Knie. Danach versuchte er zwar weiter zu fahren, musste jedoch kurz darauf aufgeben. Manuel Lettenbichler übernahm dadurch die Führung und hat nun satte 12 Minuten Vorsprung auf Wade Young.
Billy Bolt kam heute deutlich besser zurecht und landete vor Mario Roman auf Platz zwei der Tageswertung. Der Romaniacs-Rookie Trystan Hart kommt langsam in Schwung und beendete den Tag hinter Wade Young und Jonny Walker auf Platz 6. Die versprochene Abkühlung im Fluss hatten sich die Fahrer heute wahrlich verdient.
Nach einem wirklich harten ersten Tag durften sich die Fahrer der Silber-Klasse heute über einige schnellere Streckenabschnitte freuen. Einige Abfahrten hatten es jedoch in sich, vor allem dann wenn sie sich die Strecke mit der Gold-Klasse teilten. Nick Fahringer (USA) belegte erneut den ersten Platz, gefolgt von Toni Mulec (SVN) und Jamie Lewis (GBR) auf dem dritten Platz.
Die Bronze-Klasse bekam heute über die Renndistanz von 112 Kilometern Romaniacs Fahrspaß vom allerfeinsten präsentiert. Gepaart mit toller Aussicht in atemberaubender Umgebung, hatten sie einen tollen Enduro Tag. Diesen dürfen sie nun gemeinsam mit den Profis am Lagerfeuer ausklingen lassen. Am schnellsten im Camp war der Rumäne Bogdan Marin Stelian Butiu.
Für die Fahrer der Iron- und Atom-Klasse lauerten auf dem Weg ins Biwak einige Herausforderungen. Sie starteten von einer anderen Location und bekamen die Möglichkeit, sich auf flüssigen Strecken zunächst einmal aufzuwärmen. Nach etwa einer Stunde Fahrzeit war der Spaß für die Fahrer der Iron-Klasse jedoch vorbei und sie wurden mit echtem Hard Enduro Gelände konfrontiert. Die Atom-Klasse durfte noch etwas länger die flowigen Trails und die schöne Aussicht auf den Alpenwiesen genießen.
Nach 110 Kilometern stand Donatas Petrikas (LTU) als Sieger der Iron-Klasse fest. Der Russe Roman Kurbatov entschied die Atom-Klasse für sich.