Europameister - Opel schafft den Hattrick
Im dritten Jahr in Folge hat Opel der Konkurrenz in der hart umkämpften Rallye-Junior-Europameisterschaft (FIA ERC Junior) nur den Blick auf die Rücklichter der Werks-Adam R2 zugestanden. Mit seinem Sieg beim Saisonfinale im Rahmen der Rally Liepaja rund um die gleichnamige lettische Hafenstadt feierte Opel-Werksfahrer Christopher «Chris» Ingram gemeinsam mit Copilot Ross Whittock den Titelgewinn im stärksten Junior-Championat des Kontinents und wiederholte dabei auch den Vorjahres-Triumph in der ERC3-Meisterschaft.
«Mir fehlen die Worte», strahlte der 23-Jährige aus Manchester. «Nach so einer harten Saison mit vielen Höhen, aber auch einigen Tiefen nun ganz oben zu stehen, ist ein wahr gewordener Traum. Ich kann mich nur bei allen bedanken, die ihren Teil zu diesem Erfolg beigetragen haben - allen voran meinen Co-Piloten Elliott Edmondson und Ross Whittock sowie dem gesamten Opel Rallye Junior Team. Was die Jungs in jeder Sekunde an Leidenschaft und Professionalität vorleben, ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. Es war eine schwierige Rallye, und es tut mir sehr leid für meine Teamkollegen Jari und Antti, die hier bis zu ihrem Pech sehr stark unterwegs waren und schwer zu schlagen gewesen wären. Jetzt bin ich einfach nur überglücklich!»
Für Teamkollege Jari Huttunen war das Saisonfinale im Baltikum ein Wechselbad der Gefühle. Nach dem ersten Tag lagen der 23-Jährige aus Kiuruvesi und Beifahrer Antti Linnaketo noch komfortabel in Führung, bevor gleich in der ersten Sonntags-Prüfung (WP8) alles schief lief: Nach einem harmlosen Ausritt gingen in direkter Folge beide linken Reifen kaputt. Weil die Finnen nur ein Reserverad im ADAM R2 mitführten, mussten sie nicht nur die restliche, sondern auch die beiden folgenden Wertungsprüfung sowie die Rückfahrt in den Service mit einem Plattfuß hinten links absolvieren. Dabei verloren Huttunen/Linnaketo rund zwei Minuten auf Ingram und fielen auf den vierten Rang in der Gesamtwertung zurück.
Weil die drittletzte Wertungsprüfung über 18,5 Kilometer abgesagt werden musste, blieben den Pechvögeln nur rund 20 WP-Kilometer, um das Unmögliche noch möglich zu machen. Trotz zwei fantastischen Bestzeiten in WP12 und WP13 verfehlte Huttunen den Podestplatz nur um fünf Sekunden, eroberte hinter Stallgefährte Ingram aber noch den Vize-Europameistertitel. «Ich bin trotzdem enttäuscht», gestand Jari. «Wir hätten sowohl die Rallye als auch die Meisterschaft gewinnen können. Aber so ist das halt in diesem Sport manchmal. Wir und unser ADAC Opel Rallye Junior Team haben wie immer alles gegeben. Zum ersten Mal in einem waschechten Werksteam zu starten, hat mich als Fahrer auf eine neue Stufe gehoben. Ich nehme unglaublich viel aus diesem Jahr mit und kann nur allen Beteiligten für die riesige Unterstützung danken.»
Deutlich schwerer tat sich in Lettland Tamara Molinaro im dritten Werks-Adam R2. Die 19-jährige Italienerin und ihr neuer Copilot Martijn Wydaeghe aus Belgien kamen bei schwierigen äußeren Bedingungen auf dem achten Schlussrang ins Ziel. Damit belegte die bereits als Damen-Europameisterin feststehende Opel-Pilotin im Endklassement der FIA ERC Junior den siebten Rang. «Es war eine unglaubliche Rallye. Ich habe hier unglaublich viel gelernt. Ich hoffe, ich kann nächstes Jahr wiederkommen und es beweisen», kommentierte Molinaro.
Einen überragenden Auftritt legten in Lettland die Schweden Tom Kristensson und Henrik Appelskog hin. Die derzeit Gesamtführenden des ADAC Opel Rallye Cup räumten im Kunden-Adam R2 von Audex Motorsport richtig ab und gewannen nach einer bärenstarken Leistung vor allem am Sonntag die RC4-Klassenwertung - sogar noch vor Europameister Ingram.
Opel Motorsport Direktor Jörg Schrott war voll des Lobes für sein Team: «Jeder Sportler weiß, wie schwierig es ist, einen Titel zu gewinnen - und wieviel schwieriger noch, ihn zu verteidigen. Umso stolzer bin ich auf meine gesamte Mannschaft. Opel hat in den letzten drei Jahren 12 von 18 EM-Läufen gewonnen. Und mindestens ebenso wichtig: Wir haben nicht nur immer von Nachwuchsförderung geredet, wir haben sie gemeinsam mit unserem Partner ADAC aktiv und erfolgreich betrieben. Drei Junior-Europameistertitel in Folge sind der beste Beleg dafür.»