Erik Cais holt in der Heimat Zlin Tagessieg
Tagessieger Erik Cais
Jungstar Erik Cais lieferte am späten Abend in der Dunkelheit einen sensationellen Angriff, um Jan Kopecký von der Spitze der Barum Czech Rally Zlín-Zeitenliste zu verdrängen und zum ersten Mal in seiner kurzen Karriere einen Lauf der FIA Rallye-Europameisterschaft anzuführen. Damit durchbrach er im Ford Fiesta MKII die Dominanz von Skoda. Dem neuen Leader folgten auf den Plätzen zwei bis acht nur Fabia-Piloten.
Der 22-jährige Zlíner, ein ehemaliger Downhill-Mountainbike-Rennfahrer, startete die legendäre Prüfung Pindula 5,8 Sekunden hinter vom Start weg führenden mehrmaligen tschechischen Meister Kopecký. Aber im Regen war Cais auf der der 18,95 Kilometer letzten Tagesprüfung 7,9 Sekunden schneller als der mehrfache Barum-Sieger Kopecky, was zur überraschenden Führung von Cais und seiner Beifahrerin Jindriška Žáková mit 2,1 Sekunden Vorsprung auf Kopecky reichte.
«Es war die Hölle, der Himmel, eine Achterbahnfahrt und eine der besten Prüfungen, die ich je gefahren bin», sagte Cais im Ziel von Pindula. «Es ist so eine unglaubliche Etappe, die beste Etappe, es ist unglaublich. Ich habe viel gepusht, die Zuschauer waren da und es gab mehr Feuerwerk als zu Silvester, es war eine kleine Rallye Monte-Carlo.»
Cais hat mit Pindula eine Leistung vollbracht, die sein ehemaliger Rallye-Vater Miroslav nie geschafft hat. «Wir lassen beide den Namen Cais leuchten, aber ohne Miroslav Cais würde es Erik Cais nie geben und ich bin meinem Vater so dankbar, dass er mir die Wahl dazu gegeben hat. Ich hoffe, er ist heute stolz.»
Kopecký, der ERC-Champion von 2013, führte von dem Moment an, als er das Tempo durch die SSS Zlín am Freitagabend vorgab. Aber da Cais bei seiner lokalen Rallye in beeindruckender Form ist, steht Kopecký vor einem echten Kampf um den neunten Gesamtsieg in Zlín.
«Ich möchte meine Erfahrung nutzen, um bei solchen Bedingungen richtig schnell zu sein», sagte Kopecky. «Man muss ein bisschen verrückt sein und ein Risiko eingehen, was ich nicht getan habe. Ich muss diese Rallye unbedingt unter den ersten drei beenden. Morgen ist ein langer Tag, wir werden es versuchen, aber ich möchte kein großes Risiko eingehen.»
Andreas Mikkelsen ist Gesamtdritter (+ 16,6) und neuer inoffizieller Führender der ERC-Wertung, nachdem er vorläufig drei Etappen-Bonuspunkte geholt hat und damit zwei Punkte vor Alexey Lukyanuk liegt, der nach seinem Sturz im Tests zuvor nicht gestartet war. «Es war wirklich schwer, den Grip mit den Lichtern und dem Schlamm einzuschätzen», meinte Mikkelsen.
Starker Wagner
Ein starkes EM-Comeback gab der Österreicher Simon Wagner, Leader in seiner Heimat. Im Skoda Fabia Rally2 erreichte den vierten Rang (+ 54,6), zeitweise rangierte er auch auf dem dritten Platz. «Ich bin sehr zufrieden. Das war heute ein absolut interessanter Tag», merkte Wagner an. Marijan Griebel, in Deutschland neuer nationaler Tabellenführer, erreichte im Opel Corsa Rally4 mit der Führung in der RC4 den 21. Rang (+ 6.55,1).
Huyndai-Werkspilot Jari Huttunen schied nach einem Unfall im i20 R5 auf der siebten Prüfung aus. Auch Albert von Thurn und Taxis (Skoda) konnte den Lauf nicht beenden.
| Zwischenstand nach 9 von 15 Prüfungen |
|
Po | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit/Differenz |
1 | Cais/Zakova (CZ), Ford | 1:13:41,0 |
2 | Kopecky/Hlousek (CZ), Skoda | + 2,1 |
3 | Mikkelsen/Andersson (N/S), Skoda | + 16,6 |
4 | Wagner/Winter (A), Skoda | + 54,6 |
5 | Mares/Bucha (CZ), Skoda | + 1:02,9 |
6 | Herczig/Ferencz (H), Skoda | + 1:05,3 |
7 | Marzcak/Gospodarczik (PL), Skoda | + 1:30,9 |
8 | Llarena/Fernandez (E), Skoda | + 2:04,5 |
9 | Devine/Fulton (IRL), Ford | + 2:19,3 |
10 | Jakes/Machu (CZ), Skoda | + 2:48,0 |