George Russell: Unmoralisches Angebot abgelehnt
George Russel darf mit sich sehr zufrieden sein
Eigentlich stand der Titelgewinn von George Russell schon vor dem letzten virtuellen Rennen in Montreal fest: Denn Ferrari-Ass Charles Leclerc nahm am Wochenende lieber am virtuellen 24 Stundenrennen von Le Mans teil als am simulierten Kanada-GP. Mercedes-Zögling Russell gewann dennoch mit Stil – vierter Erfolg hintereinander in der virtuellen Formel-1-Meisterschaft, er raste vom besten Startplatz unwiderstehlich zum Sieg.
Schon in der Quali hatte Russell gezeigt, wer Herr im Haus ist: Pole-Position mit 0,452 Sekunden Vorsprung auf den Thai-Briten Alex Albon (Red Bull Racing-Honda). Der Vorsprung war deshalb so gross, weil die beste Runde von Albon gestrichen werden musste, er hatte abgekürzt.
Auch im Rennen war gegen Russell kein Kraut gewachsen, der sich an der Spitze langsam, aber stetig absetzte. Russell schlug sogar vor, zum Schluss des Rennens hin langsamer zu machen, um den Fans noch ein feines Duell mit seinem langjährigen Rennrivalen zu bieten. Albon: «Nein, das will ich nicht.» Der zweite Platz des RBR-Fahrers bedeutete, dass er in der Gesamtwertung Charles Leclerc überholen konnte.
Der 22jährige George Russell nach dem Sieg: «Die ganze Serie war fabelhaft, sie hat in der rennlosen Zeit die Wettbewerbsschärfte bewahrt. Ich habe sehr viel Arbeit in diese virtuellen Rennen gesteckt, und das Ergebnis darf sich sehen lassen.»
Hinter Albon wurde der früherer GP-Pilot Esteban Gutiérrez Dritter, gefolgt vom jungen Brasilianer Caio Collet (Renault) und YouTuber Ben Daly alias Tiametmarduk.
Beim virtuellen Heimrennen machte Nicholas Latifi Bekanntschaft mit der Mauer in der letzten Kurve, der berüchtigen «Wall of Champions», die im echten Rennen Stars wie Michael Schumacher oder Jacques Villeneuve das Rennen gekostet hat.
Wenig erfreulich endete das Rennen für den Franzosen Pierre Gasly. Nach mehreren Verstössen in Sachen Pistengrenzen musste der AlphaTauri-Fahrer aus der Wertung genommen werden.
Virtueller Kanada-GP
1. George Russell (GB), Williams
2. Alex Albon (T), Red Bull Racing
3. Esteban Gutiérrez (MEX), Mercedes
4. Caio Collet (BR), Renault
5. Ben Daly (GB), McLaren
6. Guanyu Zhou (RCH), Renault
7. Nicholas Latifi (CAN), Williams
8. Callum Ilott (GB), Ferrari
9. Anthony Davidson (GB), Mercedes
10. David Schumacher (D), Racing Point