Designer: So entwirft Scheider die Extreme-E-Strecken
Timo Scheider
Zeit verliert Timo Scheider keine, auch wenn er keine Eile hat. Denn die Strecke für das Auftaktevent der Extreme E steht ja bereits. Am 3./4. April fährt die neue Rennserie in Saudi-Arabien.
Die Strecke für die zweite Veranstaltung im Senegal hat er auch schon designt, denn der zweimalige DTM-Champion hat 2021 eine ungewöhnliche Aufgabe: Er entwirft die Strecken für die Extreme E.
Wie das im Detail läuft?
Für das Layout ist Scheider fünf bis sieben Tage vor Ort, mit An- und Abreise, in der Rennwoche ist er von Montag bis Sonntag vor Ort. «Da teste ich die Strecke vorab auch live mit dem Rennauto und nehme sie final ab, ob das alles funktioniert mit den Durchfahrten, den Winkeln und der Batteriedauer», so Scheider bei ran.de.
Extreme E bringt ab April elektrischen Motorsport zu den spektakulärsten und berühmtesten Plätzen der Welt, um die Performance von rein elektrischen SUV unter Beweis zu stellen und um auf die Herausforderungen des jeweiligen Ökosystems aufmerksam zu machen.
An Bord der RMS St. Helena, eines ehemaligen Fracht- und Passagierschiffs, befindet sich das schwimmende Extreme-E-Fahrerlager, mit dem es übers offene Meer zu den einzelnen Locations rund um die Welt geht. Von Saudi-Arabien bis zum Senegal, nach Argentinien, Grönland und Brasilien: Mit diesen fünf ungewöhnlichen Austragungsorten startet Extreme E in ihre erste Saison.
Gefahren wird ein etwa acht Kilometer langer Offroad-Parcours, auf dem mehrere Tore durchfahren werden müssen. Jedes Event besteht aus zwei Renntagen – samstags werden die Qualifyingrennen ausgetragen, sonntags geht es dann ins Halbfinale und Finale.
«Ich habe in Saudi-Arabien in verschiedensten Landesgegenenden angefangen, willkürlich Strecken zwischen acht und 15 Kilometern aufzuzeichnen bzw. abzufahren. Wenn die erste Idee vom Design gestanden war, muss das dann erst einmal mit der Gemeinde, dem Ordnungsamt usw. abgeklärt werden. Da gibt es zig Auflagen, und das dauert auch schon mal ein paar Tage», sagte er.
Die Herausforderung: «Zwischen meinen Gedanken und dem Verständnis der Extreme E - etwas Spektakuläres, Besonderes zu kreieren - und den Möglichkeiten vor Ort - ist das technisch überhaupt machbar mit Strom und Frequenzen? - ist da oft eine gewisse Diskrepanz.»
Die Arbeit im Senegal, wo Ende Mai das zweite Event stattfindet, hat Scheider «super gefallen. Da sind wir am Strand, ein bisschen im Hinterland, mit geilen technischen Passagen zwischen Bäumen, über Dünen und dann wieder runter an den Strand, das wird richtig cool!»