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6h Bahrain: Audi im letzten LMP1-Rennen auf der Pole

Von Oliver Müller
Der Audi R18 von Lucas di Grassi und Oliver Jarvis gab in Bahrain ordentlich Gas

Der Audi R18 von Lucas di Grassi und Oliver Jarvis gab in Bahrain ordentlich Gas

Lucas di Grassi und Oliver Jarvis machen ihrem aus der Sportwagen-WM (FIA WEC) ausscheidenden Hersteller ein perfektes Abschiedsgeschenk. Aston Martin war in Bahrain in der GTE-Klasse nicht zu schlagen.

Grosse Freude im Audi-Lager: Denn das letzte Kapitel der LMP1-Geschichte des Ingolstädter Herstellers endet mit einer Pole-Position. Der R18 um Loïc Duval, Lucas di Grassi und Oliver Jarvis (es fuhren die beiden Letztgenannten) war in der Qualifikation zum 6-Stunden-Rennen in Bahrain eine Macht. Sie kamen auf eine kombinierte Rundenzeit von 1:39,207 Minuten. (In der FIA WEC zählt für die Startaufstellung jeweils die Bestzeit von zwei Piloten.) Zwar versuchten viele der Konkurrenten während der 20 minütigen Session alle Register zu ziehen, in dem sie beispielsweise kurz vor Schluss nochmals den jeweiligen ersten Fahrer in die Fahrzeuge setzten. Doch vor allem gegen di Grassis absolute Bestzeit von 1:38,828 Minuten war kein Kraut gewachsen. «Es war eine sehr spezielle und saubere Pole-Runde», meinte der Brasilianer am Ende. «Wir hatten einfach ein fantastisches Auto», ergänzte Mitstreiter Jarvis.
Damit ist auch klar, dass die Qualifikation keinen Einfluss auf die Tabellensituation im Meisterschaftskampf haben wird. Denn der Extra-Punkt für die beste Startposition geht an keines der beiden Titelaspiranten-Duos.

Mit 0,246 Sekunden Rückstand konnte der Porsche 919 Hybrid von Timo Bernhard/Brendon Hartley (+Mark Webber) ebenfalls einen Platz in der ersten Reihe ergattern. Knapp dahinter: Der Schwesterwagen von Neel Jani/Marc Lieb (+Romain Dumas) der letztendlich 0,462 Sekunden zurück lag. In allen drei freien Trainings hatte Porsche jeweils immer an der Spitze gelegen. Somit dürften die erzielten Startpositionen sogar als leichte Niederlage eingewertet werden. Mit dem zweiten Audi R18 von Marcel Fässler/ André Lotterer (+Benoît Tréluyer) wurden die Top vier komplettiert.

Nicht wirklich gut lief die Qualifikation für die beiden Toyota TS050 Hybrid – und somit sprangen am Ende nur die Positionen fünf und sechs für die Japaner heraus. Mike Conway/Kamui Kobayashi (+Stéphane Sarrazin) hatten 1,015 Sekunden Rückstand - Anthony Davidson/Kazuki Nakajima (+ Sébastien Buemi) sogar satte 1,569 Sekunden.

In der GTE-Pro-Klasse gab abermals Aston Martin die Pace vor. Schon das ganze Wochenende (ausser in FP3, wo man sich etwas zurückhielt) sind die britischen Werkswagen das Mass der Dinge. Jonathan Adam/Darren Turner kamen auf eine gemeinsame Rundenzeit von 1:56,953 Minuten und waren damit 0,128 Sekunden schneller als die Teamkollegen (und aktuellen Tabellenführer) Nicki Thiim/Marco Sørensen. Noch einigermassen mithalten konnte der Ferrari 488 GTE von Gianmaria Bruni/James Calado, der einen Rückstand von 0,427 Sekunden aufwies. Der viertplatzierte Ford GT von Andy Priaulx/Harry Tincknell lag schon satte 0,938 Sekunden zurück. Was die Zeiten letztendlich Wert sind, wird jedoch erst das Rennen zeigen. Denn (das haben die letzten Läufe der FIA WEC gezeigt) in der GTE-Pro-Kategorie wird bis zuletzt noch gepokert, um nicht von einer latent immer im Raum stehenden Balance of Performance eingebremst zu werden.

Die 6 Stunden von Bahrain werden am Samstag gegen 14:00 Uhr MEZ gestartet. Danach wird feststehen, wer die neuen Titelträger sind – und wie sich Audi in die LMP-Rente verabschieden wird.

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