Das ist der neue Porsche 911 RSR für die GTE-Klasse
Lange wurde auf diesen Tag gewartet – nun ist es endlich soweit. Porsche hat die 2017er Version des 911 RSR gezeigt. Und gleich vorweg: Es ist ein Sauger. Mit dem neuen Modell wird Porsche werksseitig in der Sportwagen-WM (FIA WEC) und auch der amerikanischen IMSA-Serie starten – jeweils mit zwei Exemplaren. «Unter Beibehaltung des typischen 911 Designs ist dies die bisher grösste Evolution in der Geschichte unseres GT-Top-Modells», sagt Porsche Motorsportchef Dr. Frank-Steffen Walliser.
Worauf er anspielt: Der 911 RSR hat seinen Motor nicht 911-üblich im Heck verbaut, sondern vor der Hinterachse. Damit ist eine entsprechend bessere Ausbalancierung des Fahrzeuges bei der Setup-Arbeit an der Rennstrecke möglich – genauso wie eine optimierte Gewichtsverteilung.
Das Aggregat an sich verfügt über 4 Liter Hubraum und ist tatsächlich ein Saugmotor. (Seit vielen Monaten wurde in der Sportwagen-Welt gemutmasst, ob es sich beim neuen RSR um einen Saugmotor- oder vielleicht doch um einen Turbomotor-Rennwagen handeln würde.) Nun sind all die Spekulation zu Ende. Mit dem gewählten Antriebskonzept geht das Team aus Weissach einen anderen Weg als die Konkurrenz von Ferrari und Ford, die in ihren neuen GTE-Rennern einen Turbo eingepflanzt haben. «Ausserdem sieht das LM-GTE-Reglement in seinen Grundsätzen die absolute Chancengleichheit verschiedener Antriebskonzepte vor, da die Drehmomentcharakteristika von Turbo- und Saugmotoren angeglichen werden», gibt Dr. Walliser gleich die Erklärung für die Entscheidung mit dazu. Je nach BoP (Balance of Performance) wird der Wagen ca. 510 PS leisten.
Auch mit an Bord ist ein radargestütztes Kollisionswarnsystem, welches in ähnlicher Form schon von einigen Konkurrenten in der GTE-Klasse eingesetzt wird. Damit sollen im Rennbetrieb heraneilende LMP vom Piloten besser und früher erkannt werden.
Und auch an der Optik wurde gearbeitet. Das neue Werks-Gewandt des 911 RSR kommt nun mit den Farben rot, weiss und schwarz daher – und soll von der Ferne betrachtet die Silhouette des Porsche-Wappens andeuten.
Seit März wurde der Wagen einem intensiven Testprogramm unterzogen, welches auf mehr als 35000 Kilometer kommt. Erster Renneinsatz wird der Auftakt der IMSA-Serie (28./29. Januar 2017) sein. «Darauf sind wir bestens vorbereitet», stellt Marco Ujhasi (Leiter GT-Werkssport) gleich klar.
Dann wird sich zeigen, in wie weit Porsche der Konkurrenz in der stark besetzten GTE-Klasse (GTLM in Amerika genannt) mit dem neuen Wagen Paroli bieten kann.
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