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6h Bahrain: Wer holt den Fahrer-Titel in der FIA WEC?

Von Oliver Müller
Selbst einen kleinen Ausrutscher könnten sich Jani/Lieb/Dumas in Bahrain noch leisten, um zum WM-Titel zu fahren.

Selbst einen kleinen Ausrutscher könnten sich Jani/Lieb/Dumas in Bahrain noch leisten, um zum WM-Titel zu fahren.

Mit den 6 Stunden von Bahrain geht am nächsten Wochenende die Saison der Sportwagen-WM (FIA WEC) zu Ende. Sowohl eine Fahrer-Crew von Toyota als auch eine von Porsche hat noch Chancen auf den Meistertitel.

Am kommenden Wochenende feiert die FIA WEC bereits ihren Saisonabschluss 2016: Abermals findet das letzte Rennen des Jahres auf dem 5,412 Kilometer langen Kurs in Bahrain statt. Und genauso wie im letzten Jahr wird dort auch dieses Mal wieder der Fahrer-WM-Titel vergeben. Eines steht bereits jetzt fest. Die aktuellen Titelträger Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley werden dann entthront. Zwar hat das Porsche-Trio vier Siege in den letzten fünf WM-Läufen erzielen können – und damit eine mehr als beeindruckende Serie hingelegt - doch der Saisonstart lief alles andere als perfekt. Bis zum Rennen am Nürburgring im Juli hatten sie aufgrund eines Unfalls (Silverstone) und technischer Defekte (Spa-Francorchamps und Le Mans) erst 3,5 Zähler auf dem Konto.

Zu diesem Zeitpunkt waren die Teamkollegen Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb an der Tabellenspitze bereits mit 94 Punkten enteilt. Und auch aktuell ist diese Porsche-Besatzung noch Leader in der Meisterschaft. Mit 152 Zählern hat man genau siebzehn mehr als das Toyota-Gespann Stéphane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi. Alle anderen Piloten kommen durch die in der Saison bislang eingefahrenen Ergebnisse nicht mehr für die Meisterehren in Frage.

Was bedeutet der Zwischenstand nun für das Rennen in Bahrain? Klar ist, dass das Qualifying dieses Mal einen noch grösseren Stellenwert haben wird. Denn für die Pole-Position gibt es in der FIA WEC ja bekanntlich einen Punkt – und der könnte in der Endabrechnung zum Zünglein an der Waage werden. Vom reinen Speed aus den vergangenen Rennen wird aber eher die Toyota-Crew für den Zusatzpunkt in Frage kommen. Sollten beide Equipen in der Qualifikation leer ausgehen (die wohl wahrscheinlichste aller Möglichkeiten) würde dies für das Rennen folgende Auswirkungen haben:

Fakt ist: Sarrazin/Conway/Kobayashi müssen auf jeden Fall auf Platz 1 (25 Punkte) oder auf Platz 2 (18 Punkte) ins Ziel kommen, um überhaupt noch an den Titel denken zu können. Doch selbst mit einem Rennsieg wird es ziemlich schwer werden, noch an den Porsche-Jungs vorbei zu ziehen. Denn denen würde ein fünfter Platz (zehn Punkte) sicher zum Weltmeister reichen. Ein Ergebnis, welches Jani/Lieb/Dumas 2016 bislang immer erreicht haben (Platz 1 in Silverstone und Le Mans, P2 in Spa-Francorchamps, P4 in Mexiko, Austin und Shanghai sowie P5 in Fuji).

Grund für diese kontinuierlich gute Punkteausbeute ist der besondere Zustand in der FIA WEC, dass eigentlich nur sechs Fahrzeuge (jeweils die beiden Audi, Porsche und Toyota) realistisch um Rennsiege kämpfen können. Die beiden Privatwagen vom Bykolles Racing Team und Rebellion Racing haben vom reinen Speed her einfach keine Chance gegen die Hybrid-Raketen der drei Hersteller-Teams. Das hat das letzte Rennen in Shanghai wieder in grosser Deutlichkeit bewiesen. Denn obwohl dort der Audi von Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer circa 25 Minuten (wegen der Reparatur des Wagenhebers) in der Box verlor, konnte der CLM vom Kaffer/Trummer/Webb in der letzten Runde noch abgefangen werden – und dies, obwohl deren Wagen ohne Probleme durchgefahren war.

Dies bedeutet letztendlich: Für den Titel könnten sich Jani/Lieb/Dumas sogar ein kleineres technisches Problem erlauben. Denn falls man trotz dessen die privaten Wagen hinter sich lassen kann, wäre man (selbst wenn alle anderen Werkswagen normal durchfahren) schon mal sechster. Doch ob sich der zweite LMP1-Porsche in so einem Fall vor dem Schwesterwagen abwinken lassen würde… Es sollte nicht vergessen werden, dass Jani/Lieb/Dumas im Vorjahr an gleicher Stelle durch ihren Sieg ebenfalls grossen Anteil am WM-Titel von Webber/Hartley/Bernhard hatten.

Somit ist klar: Solange kein (grosser) technischer Defekt am 919 Hybrid von Jani/Lieb/Dumas auftritt oder der Wagen nicht durch einen Unfall aus dem Rennen gerissen wird, ist der Titel so gut wie in trockenen Tüchern.

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