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Sportwagen-Weltmeister Neel Jani geht in die Formel E

Von Oliver Müller
Porsche-LMP1-Pilot Neel Jani

Porsche-LMP1-Pilot Neel Jani

Der erste von sechs aktuellen Porsche-LMP1-Werksfahrern hat ein neues Betätigungsfeld gefunden. Nach dem letzten FIA-WEC-Rennen der Saison 2017, wird Neel Jani für Faraday Future Dragon Racing in der Formel E Gas geben.

Zum Ende der laufenden Saison wird sich Porsche aus der LMP1-Klasse der FIA WEC zurückziehen. Mit dieser Nachricht hat der schwäbische Autobauer die Sportwagen-WM in ein tiefes Loch gestürzt. Anstatt mit hoch gezüchteten Hybrid-Rennern, wird Porsche ab 2019 mit Elektro-Power in der Formel E antreten. Als erster Vorbote für dieses neue Projekt wird Porsche-LMP1-Pilot Neel Jani bereits an der kommenden Saison der Formel E teilnehmen, die am Wochenende des 02./03. Dezember in Hongkong beginnt.

Der Schweizer wird für Faraday Future Dragon Racing an den Start gehen. Dort übernimmt er jenes Fahrzeug, in dem bislang Audi-Werksfahrer Loïc Duval saß. «Ich habe den Penske EV-2 kürzlich getestet und freue mich darauf, Kenntnisse und Erfahrungen mit dem Team zu sammeln und in der elektrischen Rennserie antreten zu können», erklärt Jani. Sein Teamkollege wird der Belgier Jerome D’Ambrosio sein, der an allen bisherigen Formel-E-Rennen (seit 2014) für Dragon Racing ins Lenkrad griff.

Jani gilt als  Hauptfavorit für eines der beiden zukünftigen Porsche-Formel-E-Cockpits. Das liegt daran, dass der 33-Jährige vor seiner Zeit im Sportwagen mächtig Formelsport-Erfahrung sammeln konnte. So war er bereits Testfahrer beim Sauber-Formel-1-Team (2003/2004) und bei Toro Rosso (2006). In dieser Zeit (2005 und 2006) startete Jani auch in der GP2-Serie, bevor er im Folgejahr in der amerikanischen Champ Car antrat. Von 2005/2006 und bis zur Saison 2008/2009 hatte Jani darüber hinaus die Schweiz in der damals existierenden Länder-Formel-Serie 'A1-GP' vertreten und 2007/2008 sogar den Titel für die Eidgenossen eingefahren. Ab 2009 wechselte er dann zu Rebellion Racing in den LMP-Sport. Seit 2014 tritt er im LMP1-Porsche an.

Bei den ausstehenden fünf Rennen der FIA WEC (Mexiko, Austin, Fuji, Shanghai und Bahrain) wird sich Jani den Porsche 919 Hybrid weiterhin mit André Lotterer und Nick Tandy teilen. Das Trio liegt in der WM-Wertung mit 46 Punkten aktuell auf Rang vier. Die Tabelle führen die Porsche-Teamkollegen Timo Bernhard, Earl Bamber und Brendon Hartley mit 108 Zählern an. Übrigens auch letztgenannter Pilot aus Neuseeland hat vor seiner Zeit im Sportwagen viele Jahre im Formelsport verbracht.

Dragon Racing gehört Jay Penske, dem Sohn von US-Motorsport-Magnat Roger Penske. Nach einigen Jahren in der IndyCar-Serie, wechselte die Mannschaft aus Kalifornien ab 2014 in die Formel E. Während die Saison 2015/2016 (also die Erste, in der eigene Antriebe entwickelt werden durften) als Kundenteam von Venturi bestritten wurde, spannte Dragon Racing für 2016/2017 mit Faraday Future zusammen. Dabei handelt es sich um ein chinesisch finanziertes Startup, das in Zukunft auch eigene Elektroautos auf die Straße bringen möchte.

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