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Für 2018: Das ist der LMP1-Motor von Mecachrome

Von Martina Müller
LMP1-Triebwerk: Der V634P1 von Mecachrome

LMP1-Triebwerk: Der V634P1 von Mecachrome

Mecachrome kehrt 2018 in das LMP-Business zurück. Das auf der Langstrecke Verwendungen findende Aggregat ist in weiten Zügen mit jenen aus GP3-Serie und Formel 2 identisch.

In der neuen Saison 2018/19 weht in der LMP1-Klasse der FIA WEC ein neuer Wind. Nachdem die Kategorie zuletzt von den Hersteller-Teams der Werke dominiert wurde, übernehmen ab sofort die privaten Equipen wieder eine große Rolle.  Mit Toyota ist überhaupt nur noch ein Werksteam verlieben. Deren zwei TS050 Hybrid kämpfen in der kommenden Saison gegen bislang sieben bestätigte LMP1-Privatwagen. Während auf Chassis-Seite Ginetta, ENSO, BR und (vermeintlich) Oreca vertreten sein werden, ist 2018 auch bei den Antrieben Vielfalt geboten. Neben Nissan, AER, Judd, Gibson bietet auch das französische Unternehmen Mecachrome einen LMP1-Motor an.

Das V634P1 genannte Aggregat verrät seine wichtigsten technischen Daten bereits im Namen. Es handelt sich nämlich um einen V6-Triebwerk mit 3.4 Litern Hubraum. Zwischen beiden Zylinderbänken ist ein einfacher Turbolader positioniert (Hot Vee Konfiguration). Der Bankwinkel beträgt 95 Grad. Die maximale Drehzahl liegt bei 9000 U/Min. Und als Leistung werden 650 PS aufgerufen. (Wobei die Hersteller hier bekanntermaßen zunächst recht konservative Werte angeben.)

Das Interessante am LMP1-Motor von Mecachrome ist seine Verwandtschaft zu zwei Aggregaten aus dem Formelsport. Derselbe Motor findet ab 2018 auch in der Formel 2 Verwendung. Dort wird jedoch auf die Benzindirekteinspritzung (250 Bar) verzichtet, welche zur Optimierung des im Langstrecken-Sports besonders wichtigen Spritverbrauchs für den V634P1 entwickelt wurde. Ohne den Single-Turbo wird der Motor außerdem bereits seit 2016 in der GP3-Serie eingesetzt.

«Das Projekt für diesen neuen V6-Motor begann vor etwa zweieinhalb Jahren. Wir haben uns darauf geeinigt, neue Motoren für die GP3-Serie und die Formel-2-Meisterschaft zu bauen. Als das LMP1-Programm auf den Markt kam, war klar, dass dieser Motor die perfekte Basis sein würde», beschreibt Bruno Engelric (Direktor von Mecachrome Motorsport) die Geburtsstunde des V634P1.

Die Änderungen im Hinblick auf den Langstrecken-Sport fanden auch deswegen statt, da sich der V634P1 dort zukünftig im Wettbewerb mit anderen Antrieben befindet. «Natürlich werden wir in der WEC LMP1-Privatfahrer-Klasse viel Konkurrenz haben. Also müssen wir wirklich an die Grenzen gehen. Wir mussten viele Aspekte anpassen und sind nicht durch Regeln eingeschränkt. Unsere Entwicklung ist nur durch Budget der Teams begrenzt, welche wir beliefern», so Engelric weiter.

Mecachrome dürfte vielen aus der Formel 1 bekannt sein. Der Name des 1979 gegründete Unternehmens erschien vor allem im Jahre 1998 auf der großen Bühne. Damals liefen bei Williams die Vorjahresmotoren von Renault als Mecachrome. Auch im Benetton sorgte Mecachrome-Power seinerzeit für den Vortrieb. Dort wurde jedoch die Bezeichnung Playlife (eine Marke des Textilkonzerns) auf den 3L-V10 geklebt. Selbst heute ist Mecachrome noch ein wichtiger Zulieferer für den aktuellen Formel-1-Motor von Renault. 2005/2006 traten beispielsweise auch LMP2-Teams mit einen V8-Mecachrome (Ableitung des ersten GP2-Motors) bei den 24 Stunden von Le Mans an. Somit ist das anstehende LMP1-Engagement eine Rückkehr in die firmeneigene Vergangenheit.


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