2018 wird es sogar acht private Porsche 911 RSR geben
In Bezug auf Kundensport schwimmt Porsche aktuell in der GTE-Klasse auf einer Erfolgswelle. In der größten aller GT-Rennkategorien hatten die engagierten Hersteller in den letzten Jahren nicht besonders viele Fahrzeuge abgesetzt, da sich das Kundengeschäft eher in Richtung des GT3-Bereichs verlagerte. Der neue Porsche 911 RSR, der ab 2018 in Kundenhand am Start steht, kommt jedoch richtig gut an und könnte eine Trendwende einleiten. Zunächst waren in den Porsche-Planungen sechs Exemplare für den Einsatz bei privaten Rennteams vorgesehen. Später wurde die Zahl auf sieben erhöht und tatsächlich wird es in diesem Jahr sogar noch einen achten privaten 911 RSR geben, wie Pascal Zurlinden Gesamtprojektleiter GT-Werksmotorsport bei Porsche gegenüber SPEEDWEEK.com bestätigt.
«Gulf Racing hat zwei Fahrzeuge. Eines ist bei Project 1 und vier befinden sich bei Proton», zählt Zurlinden die sieben aktuellen 911 RSR auf. Beim Blick auf die jeweiligen Entrylisten für den Saisonauftakt von der Sportwagen-WM in Spa-Francorchamps und European Le Mans Series in Le Castellet können jedoch bereits acht Fahrzeuge zusammengezählt werden. Gulf Racing, Project 1 und zweimal Dempsey-Proton in der FIA WEC sowie Ebimotors, Gulf Racing und zweimal Proton in der European Le Mans Series (ELMS). Wie ist dieses Programm mit sieben existierenden Autos nun stemmbar?
«Eines der Proton-Autos wird zunächst in zwei verschiedenen Farben fahren. Das ist durch die Kooperation von Ebimotors und Proton möglich», bringt Zurlinden Licht ins Dunkel. Bedeutet im Klartext: Der Ebimotors-Porsche für die ELMS ist einer der beiden Dempey-Proton 911 aus der FIA WEC.
Dadurch, dass es zu Saisonbeginn keine terminliche Überscheidung zwischen FIA WEC und ELMS gibt, ist diese Konstellation auch praktikabel. Und auch bei den 24h von Le Mans Mitte Juni treten nur sechs private 911 RSR an (sprich alle außer dem zweiten Wagen von Gulf).
Im August kommt es schließlich jedoch zum gemeinsamen Rennwochenende von FIA WEC und ELMS in Silverstone. «Bis dahin brauchen wir dann das achte Fahrzeug», stellt Zurlinden klar. «Dieses wird Ebimotors bekommen.»
Der aktuelle 911 RSR, der 2017 in den Händen des Werksteams sein Einsatzdebüt feierte, ist eine komplette Neuentwicklung. Der Hauptunterschied zur vorherigen Generationen ist der Einbauort des Motors. Der 4L-B6-Sauger ist nicht mehr im Heck sondern vor der Hinterachse montiert. Für Kundenteams, die bereits den Vorgänger-RSR kennen, stellt das neue Modell aber keine besonders große Herausforderung dar. «Man kann das tatsächlich vergleichen. Und da unser Support gut ist, werden die Teams keine Probleme haben. Alles ist sehr transparent», so Zurlinden.