6h Spa: FIA WEC bastelt an Einstufung für Hypercars
Echtes Hypercar: Der Toyota GR010 Hybrid
Die FIA WEC steht nun unmittelbar vor einer neuen Epoche. Die Hypercars lösen die LMP1 an der Spitze des Feldes ab. Die neuen Rennwagen sind (bezogen auf die 13,626 Kilometer lange Strecke in Le Mans) rund zehn Sekunden langsamer als die LMP1, denn bei der Entwicklung mussten andere Performance-Fenster berücksichtigt werden. Beispielsweise haben die Hypercars weniger Leistung und mehr Gewicht.
In der Saison 2021 wird zudem eine Balance of Performance (BoP) eingeführt. Das bedeutet, dass die Hypercars regelmäßig neu eingestuft werden, was dann zu (künstlicher) Rennspannung führen soll. Nun haben die Regelhüter eine erste Einstufungstabelle herausgegeben. Da der Glickenhaus 007 LMH in Spa-Francorchamps noch nicht mit dabei ist, sind lediglich der Toyota GR010 Hybrid und die Alpine A480 aufgeführt. Genaugenommen ist die Alpine gar kein Hypercar, sondern ein alter LMP1 von Oreca, der in der Klasse nochmals mitfahren darf.
Der Toyota ist in Spa mit 1040 kg unterwegs und darf in der Spitze 520 kW leisten. Dieser Fakt ist grundsätzlich schon mal merkwürdig, da eigentlich angedacht war, dass die Hypercars bei 500 kW liegen sollen. (Auch die LMDh, die in Zukunft in der Klasse mit dabei sein werden, sind für 500 kW projektiert.) Darüber hinaus darf der Toyota pro Stint maximal 964 Megajoule an Energie verbrauchen.
Die Alpine (die im offiziellen Dokument sogar als Oreca Rebellion R13 tituliert wird) kommt auf 930 Kilogramm, eine Spitzenleistung von 450kW und 920 MJ an Energie pro Stint. Spannend ist hierbei der Vergleich mit den Werten des Rebellion R13 aus der Vorsaison. Da war das Fahrzeug in Spa mit 877 kg unterwegs und leistete rund 500 kW. Ziel der Maßnahmen ist es, beide Fahrzeuge auf ein Rundenzeiten-Niveau zu bringen.
Darüber hinaus besteht die Problematik, dass die Hypercars nun langsamer wären als die LMP2. Dies führte dazu, dass auch die LMP2 für die Saison 2021 von den Regelhütern eingebremst werden mussten, um die Reihenfolge der Klassen zu erhalten. In Bezug auf die LMP2 gab es zuletzt noch einige Änderungen an der Einstufung. Zunächst sollte in diesem Zusammenhang auch eine härtere Reifenmischung verwendet werden, was nach heftiger Kritik jedoch wieder ausgesetzt wurde. Die LMP2 fahren nun mit 400 kW und 950 Kilogramm. Außerdem ist bei allen WEC-Rennen das Le-Mans-Aero-Kit Pflicht. Dies hat weniger Abtrieb als die Standard-Karosserie-Variante.