Werksprogramm: Corvette steigt 2022 in FIA WEC ein
2022 in Vollzeit in der WEC unterwegs: Die Corvette C8.R
Im Vorfeld des Petit Le Mans (Saisonfinale der IMSA) hat Corvette Racing das Rennprogramm für die Saison 2022 bekanntgegeben. Highlight ist dabei das Engagement in der Sportwagen-WM. In der FIA WEC wird eine C8.R an den Start gebracht, die von Tommy Milner und Nick Tandy pilotiert wird. Bei den 24h von Le Mans sitzt Alexander Sims als dritter Pilot im US-Muscle-Car. Corvette kämpft in der GTE-Pro-Klasse somit gegen Porsche und Ferrari.
Der Einsatz in der WEC ist bemerkenswert, denn seit Programmbeginn Ende der 1990er Jahre hatte sich Corvette bei seinen Vollzeit-Werksprogrammen im GT-Bereich stets auf den amerikanischen Kontinent beschränkt. Lediglich bei den 24h von Le Mans gab es Corvette-Werkseinsätze – bzw. auch (unter Zwang) bei einigen anderen WEC-Rennen, damit eine passende BoP für die Corvette zum Start beim Langstrecken-Klassiker erarbeitet werden konnte. Corvette möchte 2022 zudem wieder mit zwei Fahrzeugen in Le Mans antreten.
Der Start in der WEC geschieht auch vor dem Hintergrund einer Regeländerung in der amerikanischen IMSA-Serie. Dort sind die GTE/GTLM-Boliden 2022 nicht mehr zugelassen. Der Pro-Klasse im GT-Bereich wird dann mit GT3-Autos bestückt. Somit ging Corvette das Einsatzgebiet für die GTE-Version der C8.R abhanden.
Corvette wird aber dennoch 2022 in der IMSA antreten. Mit einer Sondergenehmigung wird eine C8.R an den Start gehen. Um diese auf das GT3-Niveau zu bringen, müssen verschiedene Anpassungen an den Rennwagen vorgenommen werden. Der Motor erhält weniger Leistung, die Aerodynamik wird beschnitten und ein ABS muss eingebaut werden. Den restriktieren Renner werden Antonio Garcia und Jordan Taylor fahren. In Daytona, Sebring und beim Petit Le Mans wird Nicky Catsburg hinzustoßen.
Um dann für 2024 im GT3-Sport gerüstet zu sein, wird bei Corvette gerade ein neuer Rennwagen entwickelt. Dieser hört auf den Namen Chevrolet Corvette Z06 GT3.R. Das Fahrzeug wird ebenfalls von einem 5.5L-V8-Saugmotor angetrieben. Um reglementskonform zu sein, wird im Hintergrund auch ein Kundensport-Programm mit der neuen GT3-Corvette aufgebaut.
Corvette war bislang nicht in Eigenregie in der GT3-Klasse unterwegs. Jedoch hatte Callaway Competition zu den Modellen C6 und C7 jeweils eine GT3-Version entwickelt. Das in der Nähe von Heilbronn entstandene Auto hat vor allem im ADAC GT Masters für Furore gesorgt.