Vorschau: Was erwartet uns beim WEC-Lauf in Monza?
Der Peugeot 9X8 startet erstmals in der FIA WEC
Die Sportwagen-WM (FIA WEC) steht vor dem vierten Saisonlauf 2022. Am kommenden Sonntag (10. Juli) wird auf der Strecke in Monza Gas gegeben. Monza hat große Tradition im Sportwagen-Sport. Deswegen ist es verwunderlich, dass die 2012 gegründete WEC erst einmal dort Station gemacht hat. Das war 2021 mit einem Sieg von Toyota. Die alte (nach der Saison 1992 eingestampfte) WM war regelmäßig auf der Strecke in Norditalien unterwegs. Den letzten Sieg holten im Jahre 1992 Geoff Lees und Hitoshi Ogawa im Toyota TS010. Das war seinerzeit zudem der erste Sieg von Toyota in der Sportwagen-WM. Zuvor hatten auch schon Jaguar XJR-14, Mercedes Benz C11 und Porsche 962 in Monza gewonnen.
Dieses Jahr ist Toyota natürlich wieder der große Favorit. Die Japaner haben Mitte Juni gerade erst den nächsten Doppelsieg bei den 24h von Le Mans geholt. Die beiden GR010 Hybrid werden von Mike Conway, Kamui Kobayashi und Jose Maria Lopez sowie von Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa pilotiert.
Erstmals in der Hypercar-Epoche bekommt Toyota aber echte Werks-Konkurrenz. Peugeot steigt in die WEC ein und bietet zwei 9X8 auf, die von Paul di Resta, Mikkel Jensen und Jean-Eric Vergne sowie von Loic Duval, Gustavo Menezes und James Rossiter gefahren werden. Wie der GR010 ist auch der 9X8 ein Hybrid-Fahrzeug. Bedeutet: Beide Autos sind temporäre Allradler, da sie die Elektro-Power auf der Vorderachse anwenden.
Es muss jedoch abgewartet werden, wie sich Peugeot beim Renndebüt schlägt. Zwar wurden rund 15.000 Testkilometer abgespult. Doch ein Renneinsatz ist immer etwas Anderes und birgt Überraschungen, die beim Testen nicht nachgestellt werden können. Somit sollte Peugeot noch nicht wirklich auf Siegeskurs unterwegs sein - zumindest beim Rennwochenende in Monza.
Auch Glickenhaus ist wieder mit dabei. In Monza setzen die Amerikaner aber auf lediglich einen 007 LMH, der von Olivier Pla, Romain Dumas und Luis Felipe Derani gefahren wird. Das Auto ist nun in Hellblau beklebt. Abgerundet wird die Klasse vom Alpine A480 mit André Negrão, Nicolas Lapierre und Matthieu Vaxiviere. Der Alpine ist bekanntlich ein alter LMP1, der dieses Jahr mit Sondergenehmigung mitfahren darf. Ob Alpine siegfähig ist, wird über die BoP (Balance of Performance) entschieden. Hier hatten die Regelhüter zuletzt keine gute Hand. Beim Saisonauftakt in Sebring dominierte Alpine. Zuletzt in Le Mans war der A480 komplett chancenlos.
Los mit der Action geht es am Freitag mit dem ersten freien Training um 15:30 Uhr MESZ. Das zweite Training (9:00 Uhr) und das dritte Training (13:30 Uhr) folgen am Samstag – genauso wie die Qualifikation (ab 17:30 Uhr). Rennstart ist am Sonntag um 12:00 Uhr MESZ. Das WEC-Rennen wird auch wieder im Fernsehen übertragen. Mehr dazu später in einer anderen Aufstellung.