Earl Bamber: «Wir müssen noch den WEC-Stil lernen»
Cadillac-WEC-Trio: Earl Bamber (li.), Alex Lynn (Mitte) und Richard Westbrook
Wenn am 17. März in Sebring die Saison 2023 in der FIA WEC startet, ist erstmals auch Cadillac in der WM mit dabei. Der amerikanische Hersteller setzt einen LMDh ein, der von Earl Bamber, Alex Lynn und Richard Westbrook pilotiert wird. Cadillac ist aber nicht neu im Prototypenport. Schon Anfang der 2000er Jahre fuhr man in der damaligen ALMS und in Le Mans. Seit 2017 startet Cadillac in der amerikanischen IMSA-Serie. Nun folgt also der Schritt auf die WEC-Bühne.
«Wir kennen die amerikanischen Sachen von dem, was wir letztes Jahr gemacht haben, aber wir müssen noch WEC-Stil lernen. Es wird eine Herausforderung», blickt Bamber während einer Online-Presse-Runde auf den WEC-Einstieg voraus. «Wir werden uns aber auch auf unsere Freunde bei Chevy stützen, die die letzten paar Saisons in der WEC gefahren sind.»
Um für die WEC gerüstet zu sein, baut Cadillac derzeit einen Teamsitz in Deutschland auf, der von Ex-Porsche-Mann Stephen Mitas überblickt wird. Ein großer Fokus liegt 2023 natürlich auch auf den 24h Le Mans Mitte Juni. «Natürlich ist es ein großes Ziel für uns, in Le Mans erfolgreich zu sein», so Bamber weiter. Beim großen Langstrecken-Klassiker an der französischen Sarthe wird Cadillac dann sogar mit drei Autos unterwegs sein, da auch die beiden 2023er IMSA-Vollzeit-LMDh einen Gaststart absolvieren.
Für Bamber ist die WEC kein Neuland. 2017 konnte der Neuseeländer als Porsche-Werksfahrer den Titel einfahren. 2015 und 2017 siegte er zudem bei den 24h Le Mans. «Ich denke, das Größte und Aufregendste ist, wieder eine Weltmeisterschaft zu fahren», freut sich Bamber auf die WEC. «Natürlich ist es ein großes Ziel für alle bei Cadillac Racing, sich mit den besten Teams und den besten Herstellern zu messen und den Gesamtsieg in Le Mans anzustreben. Wir bringen eine amerikanische Marke und ein amerikanisches Team nach Le Mans und versuchen, nach so vielen Jahren einen Gesamtsieg einzufahren.»
Zunächst steht aber der Saisonauftakt in Sebring an. Cadillac zählt dort zu den Mitfavoriten – aus zwei Gründen. Die amerikanische Marke war dort seit 2017 mit dem DPi (Vorgänger des 2023 Verwendung findenden LMDh) regelmäßig unterwegs und kennt die so spezielle Strecke folglich aus dem Effeff. Außerdem ist das Sebring-Rennwochenende auch 2023 wieder eine Doppelveranstaltung mit der IMSA, die dort das legendäre 12h Rennen austrägt. Somit kann Cadillac natürlich sehr viele Daten für die Fahrzeugabstimmung sammeln.
«Der Cadillac war in der Vergangenheit in Sebring in der DPi-Ära wirklich stark», ist auch Bamber für Sebring optimistisch. «Wir waren stets wirklich gut auf den Straßenstrecken im amerikanischen Stil, wie beispielsweise auch Long Beach oder Detroit. Ich denke, es wird ein gutes Event, denn wir sind in Sebring halt schon viel gefahren.»