Porsche mit dem Debütjahr des 963 nicht zufrieden
Ein Werks-Porsche 963 aus der WEC
Porsche hat im Prototypen-Motorsport eine große Tradition. Rennwagen wie der 917, der 936 oder der 956/962 sind legendär. Nach der Jahrtausendwende gab es dann den offenen RS Spyder aus der LMP2-Kategorie und den so erfolgreichen 919 Hybrid aus der LMP1-Ära. Seit 2023 sind die Schwaben nun mit dem 963 unterwegs, der nach LMDh-Regeln gebaut wurde. Das erste Einsatzjahr lief aber noch nicht zufriedenstellend. So sieht es zumindest Motorsport-Boss Thomas Laudenbach: «Ich bewerte das Debütjahr des Porsche 963 im weltweiten Wettbewerb als insgesamt positiv, zufrieden sind wir allerdings nicht.»
Porsche trat werksseitig mit jeweils zwei 963 in der amerikanischen IMSA-Serie und auch in der Sportwagen-WM (FIA WEC) an. Beim WEC-Saisonhighlight, den 24 Stunden von Le Mans, wurde zudem ein dritter Werks-963 aufgeboten. In Bezug auf die Ergebnisse fällt die Bilanz gemischt aus. Während in der IMSA drei Siege eingefahren werden konnten, gab es in der WEC nur zwei dritte Plätze. Das war bei den Rennen in Portimão und in Fuji.
In der WEC spielte aber auch die BoP (Balance of Performance) eine größere Rolle als in der IMSA. Tatsächlich gingen alle Laufsiege an Fahrzeuge nach LMH-Bauart (sechsmal gewann Toyota - einmal Ferrari). Neben Porsche war in der WM nur noch Cadillac mit einem LMDh unterwegs. Und die Amerikaner kamen ebenfalls nicht über einen dritten Platz (in Le Mans) hinaus.
Es wäre aber auch nicht angemessen, alleine die BoP für das WEC-Abschneiden der Werks-963 verantwortlich zu machen. So stellte es sich heraus, dass beispielsweise Toyota die Gesamtabläufe einfach besser im Griff hatte. Über den Saisonverlauf war hier aber eine gute Lernkurve bei Porsche festzustellen. Alles in allem wurde Platz drei in der Hersteller-Wertung erzielt.
Porsche hat als einziger Hersteller der großen Prototypen-Klasse zudem auch bereits im ersten Jahr Kundenautos ausgeliefert. In der WEC gab es ab dem Rennen in Spa-Francorchamps einen 963 vom Hertz Team Jota und ab Monza einen weiteren 963 von Proton Competition. Auch in der IMSA debütierten im Saisonverlauf zwei Privatwagen.
«Wir hatten uns für 2023 ein enormes Programm auferlegt: Start mit jeweils zwei Werksautos in den beiden größten Langstrecken-Serien der Welt und Aufbau einer ganz neuen Einsatzstruktur in Zusammenarbeit mit dem Team Penske sowie Bau, Auslieferung und Betreuung von insgesamt vier Kundenfahrzeugen im ersten Jahr», so Laudenbach weiter. «Unsere Lernkurve in den vergangenen Monaten war steil und ich bin sicher, dass wir mit diesen Erfahrungen in den Wettbewerben der kommenden Saison unsere selbstgesteckten Ziele erreichen. Porsche gehört an die Spitze. Den Weg dorthin werden wir mit aller Konsequenz weiter beschreiten.»