René Rast: «Die WM-Vorbereitung wird nun intensiv»
René Rast
René Rast muss im Vergleich zum Vorjahr wieder einmal «umsteigen». In den 62. 24 Stunden von Daytona beginnt für den BMW-Werkfahrer eine volle Saison im Prototypensport. Im Wechsel vom GT3-Auto in einen Prototyp sieht er kein Problem: «Ich mache das ja nicht zum ersten Mal. Ich fahre seit 2015 Prototypen neben GT3 oder auch Formel E. Das Hin- und Herwechseln ist fast schon Gewohnheit für mich, auch wenn ich mich immer wieder neu einarbeiten muss.“ Durch mehr Leistung und mehr Abtrieb benötigen die Prototypen auch einen anderen Fahrstil, gibt Rast zu. Innerhalb des BMW-Teams funktioniert der Datenabgleich aber bestens, „so wird es für uns auch einfacher.»
Rast teilt sich in Daytona den M Hybrid V8 mit den Stammpiloten Connor de Philippi (USA) und Nick Yelloly (GBR) sowie Maxime Martin (BEL). Das Quartett beginnt Samstag (19.40 MEZ) vom vierten Startplatz. Nach zehn Jahren bei Audi wechselte Rast vor der Saison 2023 zu BMW. «Klar kannte ich bei Audi alle wichtigen Personen und wusste, wohin ich mit Anliegen gehen musste. Das musste ich bei BMW erst herausfinden, aber es war keine große Sache. Die Arbeitsweisen auf sehr hohem Niveau sind fast identisch.»
In Daytona stand Rast schon zwei Mal als Klassensieger auf dem obersten Podest. Er mag die Renneinsätze in den USA: «Es gibt etliche tolle Strecken hier.» Nur: Als zweifacher Familienvater (die Söhne sind sieben Jahre und vier Monate alt) «ist es mir lieber, mehr bei der Familie sein zu können. Und da ist das WM-Programm freundlicher als jenes in der IMSA“» sagt er. Und fügt schmunzelnd an: «Ich schlafe daheim sehr gut, meine Frau weniger. Der Kleine ist recht aufgeweckt.»
Die Vorbereitung auf die WM-Saison gehe nach Daytona richtig los, «und die wird für uns sehr intensiv.» Klar profitiere das Einsatzteam WRT von den Erfahrungen der Kollegen bei RLL, die schon 2023 in den USA mit dem M Hybrid V8 unterwegs waren. Bei neun Herstellern im WEC sind Vorhersagen schwierig: »Wir wollen auf jeden Fall siegfähig sein. Ein WM-Titel wird im ersten Jahr nicht realistisch sein, aber wir wollen uns auf Topniveau beweisen», meint der 37-Jährige.
Ob er heuer ein Doppelprogramm (WEC und weiter DTM) bestreiten wird, ist offiziell noch nicht bestätigt, da wartet BMW noch mit der Bekanntgabe. Aber Rast meint lächelnd: «Klar willst du als Fahrer so viele Rennen wie möglich bestreiten.» Rast gilt in Daytona übrigens als «Österreicher», wird in den offiziellen Listen mit Nationalität «AUT» und rotweißroter Flagge geführt. Fährt er also mit österreichischer Lizenz? «Nein», meint er schmunzelnd, «immer noch mit deutscher. Aber wahrscheinlich wurde mein Wohnort Bregenz als Referenz genommen», erklärt er.