MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Porsche-Pilot Kévin Estre: «Nur keinen Fehler machen»

Von Gerhard Kuntschik
Diesen Porsche 963 fährt Kevin Estre

Diesen Porsche 963 fährt Kevin Estre

Das Porsche-Trio Kévin Estre/André Lotterer/Laurens Vanthoor kann in den 8h Bahrain mit einem konservativ angelegten Rennen WEC-Weltmeister werden. 35 Punkte beträgt der Vorsprung auf die ersten Verfolger von Ferrari.

Estre (36) erklärt die Gemütslage der Favoriten ganz realistisch: «Wir können nur verlieren hier, wenn etwas schiefgeht. Wir haben eine deutliche Führung in der Fahrer-WM. Wenn wir ein ‚normales‘ Rennen fahren, sollte alles gutgehen. Aber wir dürfen eben keine Fehler machen.» Details könnten entscheidend sein, sagt der in Höchst bei Bregenz lebende Franzose: «Das Feld schiebt sich immer mehr zusammen, die Abstände werden immer geringer. Von den Konkurrenten wird jeder volles Risiko gehen, um zu gewinnen. Daher ist unsere Einstellung, mit der wir ins Finale gehen, eine andere als die der Teams, die nicht mehr um den Titel kämpfen.»

Geht alles gut, dann «wäre der WM-Titel sicher der größte Erfolg meiner Karriere. Auch wenn ich ergänzen muss, dass der Sieg in Le Mans 2018 im GT ein sehr großer Erfolg in einem wichtigen Jahr für Porsche war. Heuer Weltmeister zu werden vor Ferrari, Toyota, Peugeot, Alpine, BMW etc. wäre nach einem langen Jahr schon etwas Besonderes.»

Dass der Porsche #6 in diese Position kam, erklärt Estre so: «Wir haben weniger Fehler gemacht als andere, deshalb gehen wir von der Spitzenposition in dieses Rennen. Nicht, weil wir das ganze Jahr die Schnellsten waren. Die Konstanz brachte uns in diese Position. Wir waren die Schnellsten in Katar und Fuji, überall sonst waren wir in den Top Sechs. Wenn wir Samstag Weltmeister werden, können wir stolz sein angesichts der Stärke der Konkurrenten.»

Die Neuaufstellung für 2025 (André Lotterer wird nicht mehr Teamkollege sein) sieht Estre mit etwas Bedauern: «Es ist schade, dass es das Abschiedsrennen für uns als Trio sein wird. Wir haben sehr gern und gut zusammengearbeitet, und es war nicht unsere Entscheidung. Aber so ist der Motorsport. Wir versuchen jetzt gemeinsam, eine Saison zu einem tollen Abschluss zu bringen.» Schließlich war es auch für den Franzosen und Porsche «schon jetzt ein Megajahr. IMSA gewonnen, WM-Titel in der GT3, Le-Mans-Sieg in der GT3. Manthey machte einen Riesenjob, sie waren eine Stufe über den anderen. Richie (Lietz) ist mit dem fünften Sieg in Le Mans ja schon Legende als Porsche-GT-Fahrer», meint Estre, der seit 2016 Porsche-Werkfahrer ist.

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