Formel 1: Hat Hamilton den Zenit überschritten?

Wie schlagen sich die WEC-Teams bei den 24h Daytona?

Von Oliver Müller
Der BMW M Hybrid V8 in Daytona

Der BMW M Hybrid V8 in Daytona

Die 24h Daytona bilden traditionsgemäß den Saisonauftakt der amerikanischen IMSA-Serie. Genauso wie in der Sportwagen-WM (FIA WEC) fahren auch in der IMSA die Hypercars um den prestigeträchtigen Gesamtsieg.

Es ist soweit: Am heutigen 25. Januar startet die IMSA-Serie in die Saison 2025. Das erste Rennen ist gleichzeitig auch das Highlight des amerikanischen Championats: Die legendären 24h Daytona. Seit 2023 fahren in Daytona die Hypercars um den Gesamtsieg - also genauso wie in der FIA WEC. Zur Verwirrung trägt dabei jedoch die Namensgebung bei.

Kurz erklärt: Technisch gesehen gibt zwei Arten von Autos - die LMH und die LMDh. Ein LMH hat mehr Freiheiten also ein LMDh. So können LMH-Hersteller beispielsweise ein eigenes Chassis auflegen und auch das Hybridsystem selbst entwickeln. Bei den LMDh gibt es viele Teile von der Stange. Beim Chassis muss zwischen vier Zulieferern (Oreca, Multimatic, Dallara oder Ligier) gewählt werden. Das LMDh-Hybridsystem kommt von Bosch. In der WEC heißt die große Klasse (in der LMH und LMDh fahren) Hypercar - die IMSA nennt die große Klasse GTP. Somit wird der Sieger in Daytona aus der GTP-Klasse kommen.

Insgesamt zwölf Autos sind 2025 in Daytona in der GTP-Klasse mit dabei (tatsächlich bauen allesamt auf LMDh-Regeln auf). Titelverteidiger ist Porsche. Die Schwaben bringen über ihr Werksteam Porsche Penske Motorsport zwei Werks-963 an den Start. Diese zählen natürlich auch dieses Jahr wieder zu den ganz großen Favoriten.

Dazu kommen in Daytona auch noch zwei private 963. Einer wird vom amerikanischen Team JDC Miller MotorSports an den Start gebracht. Den zweiten bietet Proton Competition auf, die auch in der FIA WEC mit einem privaten 963 unterwegs sind. Grundsätzlich stehen die Privatautos den Werkswagen in nichts nach. Die Vergangenheit hat jedoch aufgezeigt, dass letztendlich zumeist die Werksautos in den Langstrecken-Rennen leicht die Nase vorne haben.

Wie in der WEC fahren auch in Daytona zwei BMW M Hybrid V8. In der IMSA werden diese aber vom Team RLL betreut. (In der WEC läuft der Einsatz ja über WRT.) BMW wirkt 2025 in Daytona stark aufgestellt. Dries Vanthoor hat den bayrischen Wagen auf die Pole-Position gestellt - doch das heißt bei einem 24h-Rennen bekanntlich noch nicht wirklich viel.

Vom Cadillac V-Series.R sind in Daytona drei Exemplare vertreten: zwei von Wayne Taylor Racing und einer von Action Express Racing. Hier ergibt sich eine spannende Konstellation. Denn in den beiden Autos von WTR sitzen auch Brendon Hartley und Kamui Kobayashi. Diese sind bekanntlich Werksfahrer von Toyota und mit dem GR010 Hybrid auch 2025 wieder in der WEC am Start. (Kobayashi ist mittlerweile sogar Toyota-Teamchef.) Cadillac hat natürlich große Erfahrung in Daytona und darf auf keinen Fall abgeschrieben werden. Sie gingen jedoch mit recht wenig Motorleistung (über die BoP) ins Event. Somit muss sich zeigen, wie konkurrenzfähig Cadillac sein kann.

Porsche, BMW und Cadillac fahren mit ihren LMDh auch in der WEC. In Daytona sind aber noch zwei weitere Modelle am Start - der Lamborghini SC63 und der Acura ARX-06. Lamborghini war 2024 noch in der WEC unterwegs, konzentriert sich 2025 aber auf die IMSA. 2025 wird eine Art Übergangsjahr. Denn der SC63 muss in einigen Bereichen weiterentwickelt werden. Somit haben die Italiener in Daytona im besten Falle die Rolle des Außenseiters. Anders Acura: Die Nobelmarke aus dem Honda-Konzern ist seit Jahren stark in der IMSA unterwegs. 2025 ist Meyer Shank Racing als Einsatzteam zurück. Das macht Acura ebenfalls zu einem Favoriten.

Prognosen für das Rennen in Daytona sind dennoch schwer. Denn in der IMSA gibt es immer viele Gelbphasen, die das Feld stets wieder zusammenführen. Somit können Autos, die bereits Runden verloren haben, im Laufe der Renndistanz auch wieder nach vorne kommen. Vom Prinzip her ist es wichtig, spätestens rund eine Stunde vor Rennende, in der Führungsrunde dabei zu sein. Die größte Chance auf den Sieg hat dann jenes Auto, das mit den Streckenverhältnissen zu Rennende am besten klar kommt. Es kam in Daytona bereits häufig vor, dass letztendlich ein Auto gewinnen konnte, welches über 23 Stunden einfach nur «mitgerollt» ist - und am Ende dann perfekt funktionierte.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Lewis Hamilton (40) im Ferrari: Trübe Aussichten

Von Mathias Brunner
​Formel-1-Fahrer über 40 sind gar nicht mal so selten. Ein wenig kniffliger wird es, wenn es um Podestränge, Siege oder WM-Titel geht. Lewis Hamilton steht vor der grössten Herausforderung seiner Karriere.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Sa. 25.01., 16:10, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Sa. 25.01., 17:10, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Sa. 25.01., 18:00, Das Erste
    Sportschau
  • Sa. 25.01., 18:05, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Sa. 25.01., 19:05, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Sa. 25.01., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Sa. 25.01., 20:55, Motorvision TV
    Rallye: Belgische Meisterschaft
  • Sa. 25.01., 21:05, ORF 3
    Skilegenden
  • Sa. 25.01., 21:25, Motorvision TV
    Rallycross: Belgische Meisterschaft
  • Sa. 25.01., 21:50, Motorvision TV
    Tour European Rally
» zum TV-Programm
6.80 21011024 C2601054514 | 13