Aston Martin: Update für Favoritenschreck
Die 2013er Variante des Vantage GTE
Der Aston Martin Vantage GTE verblüffte in der WEC-Saison 2012 nicht nur die vermeintlichen Experten. Aston Martin Racing krempelte den seit 2008 recht erfolglos eingesetzten Vantage komplett um und stellte ein Auto auf die Beine, das in Le Mans der schnellsten GTE-Bolide war und beim WEC-Finale in Shanghai mit Darren Turner und Stefan Mücke einen verdienten Klassensieg einfuhr.
Für die kommende Saison legt Aston Martin Racing nach: Der nächstjährige Vantage GTE, den die Briten seit Anfang Dezember auf der Strecke testen, kommt optisch nahezu unverändert daher, unter dem Kohlefaserkleid steckt aber zu gut einem Drittel neue Technik. Die Briten arbeiteten intensiv daran, den Schwerpunkt zu senken, das Handling auf der Hinterachse zu verbessern, und die Verwindungssteifigkeit zu erhöhen.
«Wir haben uns verschiedene Bereiche des Autos vorgenommen, aus denen wir Gewicht herausnehmen und weiter unten im Bereich eines neuen Aluminium-Unterbodens unterbringen konnten», erklärt Aston Martin Racing-Chefingenieur Dan Sayers. «Die überarbeitete Fahrwerksaufhängung führt zudem nicht nur zu einem verbesserten Handling und ist wesentlich steifer, sondern ist auch leichter.» Aston Martin hat sowohl die vordere, wie auch die hintere Radaufhängung überarbeitet und optimiert, und dabei einige Teile ausgetauscht, die die Briten bisher vom Serien-Vantage übernommen hatten. Das überarbeitete Fahrwerk des Vantage bringt nun alleine je acht Kilo Gewichtsersparnis an jeder Ecke des Fahrzeuges.
Weiteres Gewicht sparte Aston Martin durch den Verzicht auf die «Torque Tube», die starre Röhre für die Antriebswelle zwischen Motor und dem an der Hinterachse montierten Getriebe. Der V8-Motor wird im 2013er Auto nun direkt am Chassis verschraubt, Kupplung und Anlasser wandern an die Hinterachse. Positiver Nebeneffekt der verbesserten Gewichtsverteilung: Motor und Getriebewechsel gehen nun deutlich zügiger von der Hand.
Optisch ist der 2013er Vantage nur in zwei Details vom Vorjahresauto zu unterscheiden: Luftauslässe in den vorderen Kotflügeln sowie breitere und belüftete Seitenschweller, in denen der Auspuff nun komplett isoliert ist. Eine Änderung haben die Ingenieure von Aston Martin allerdings noch in der Hinterhand: Der Heckflügel wird noch überarbeitet und wird zukünftig auf Chassis aufgehängt und nicht mehr wie bisher am Heckdeckel befestigt.
Das konkrete Programm für die WEC-Saison 2013 hat Aston Martin bisher noch nicht veröffentlicht, allerdings wird erwartet, dass die Briten mit zwei Vantage GTE in der GTE-Pro-Klasse antreten. Die beiden 2012er Chassis des Vantage sollen dann in der GTE-Am-Klasse laufen.