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Pierre Kaffer: Unfassbares Pech im Schicksalsrennen

Von Oliver Runschke
Kaffer bei seinem vermutlich letzten Stint im Pecom-Oreca

Kaffer bei seinem vermutlich letzten Stint im Pecom-Oreca

Ein gutes Ergebnis in Bahrain hätte Pecom Racing vielleicht zum weitermachen in der WEC bewegt. Doch nach viel Pech beim WM-Finale wird Pecom-Besitzer Perez-Companc wohl aufhören.

«Vielleicht», raunte Pierre Kaffer nach der LMP2-Pole Position beim Finale der Sportwagen-WM in Bahrain, «können wir Luis Perez-Companc mit einem Sieg hier im letzten Rennen doch noch umstimmen, so etwas wirkt ja manchmal Wunder.» Was Kaffer damit meinte: Der argentinische Besitzer von Pecom Racing hat vor dem WEC-Finale den Stecker gezogen. «Eigentlich wollte Luis schon im vergangenen Jahr Schluss machen und sich aus der WEC zurückziehen. Er hat zu jedem Rennen 20 Stunden Anreise, da kann man verstehen, dass er sich diesen Stress nicht weiter antun möchte». Als Alternative für das von AF Corse betreute Pecom-Team flammte kurzzeitig ein Programm mit dem Oreca-Nissan in der United SportsCar (USC) in den USA aus. «Da dort die Regeln weiterhin aber nicht klar sind, sind diese Pläne mittlerweile auch hinfällig», so Kaffer.

Pech in den letzten Rennen half nicht die Stimmung beim Teambesitzer zu heben. Im Regen von Fuji hatten Kaffer & Co keine Chance ihren siebten Startplatz zu verbessern, in Shanghai nahm ein Elektronikdefekt den Laufsiegern von Spa die LMP2-Titelchancen. Die Pole-Position in von Kaffer und Ex-Peugeot-Werksfahrer Nic Minassian in Bahrain gab neuen Mut. Doch im Rennen hielt der gerade einmal bis zur zweiten Kurve. Im Startgetümmel geriet Minassian mit Landsmann Olivier Plá im Oak-Morgan einander und fiel auf Rang sechs zurück. In seinen Stints kämpfte sich der Franzose aber wieder an die Spitze zurück, bis zur vierten Rennstunde lag der Pecom-Oreca permanent unter den Top-Drei auf Siegkurs.

90 Minuten vor dem Rennende folgte dann eine Schrecksekunden. Nach Bremsversagen flog Kaffer bei 250 km/h ab und landete mit dem Heck in den Reifenstapel. Ein Gummibrocken hatte die Bremsleitung gelockert, durch Vibrationen löst sich die Leitung dann komplett. Kaffer brachte den Oreca an die Box, die Reparatur kostete 12 Runden und damit die Chance auf ein gutes Ergebnis. Anstatt einem möglichen Podiumsplatz gab es so nur Rang sechs und Platz vier in der Meisterschaft.

«Wir lagen auf Siegkurs, denn unser Auto war am gesamten Wochenende extrem schnell. Das macht es so dermassen schade», war Kaffer enttäuscht. «Es war eine tolle Saison, wenn nur nicht dieses unfassbare Pech zum Saisonende gewesen wäre.»

Die Zukunft von Pecom Racing ist nun weiter ungewiss. «Wenn sich Luis nicht doch noch zum weitermachen entscheidet, werde ich mich wohl für die kommenden Saison auf dem Markt umsehen müssen.»

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