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Audi: Frust in Spa und viel Arbeit vor Le Mans

Von Oliver Runschke
Audi belegte nach einem fehlerfreien Rennen Rang zwei hinter Toyota

Audi belegte nach einem fehlerfreien Rennen Rang zwei hinter Toyota

Vor Audi liegt bis Le Mans viel Arbeit. Die R18-Piloten hatten in Spa keine Antwort gegen Porsche und Toyota. Der Frust der Fahrer sass tief.

Der Frust war Loic Duval, Tom Kristensen und Lucas di Grassi nach den Sechs Stunden von Spa am Samstag deutlich anzusehen. Die drei Audi-Piloten landeten im Audi R18 e-tron quattro auf dem zweiten Platz hinter Toyota und betonten, wie perfekt das Rennen für Audi war. Doch glückliche Gesichter sehen anders aus. Dabei hätte es für Audi vom Ergebnis deutlich schlimmer kommen können, wenn die beiden Porsche 919 Hybrid keine Probleme gehabt hätte. Denn nach der ersten Rennstunde lagen die drei Audi geschlossen an den Positionen fünf, sechs und sieben, hinter den Toyota und Porsche an der Spitze.

Nach schwachen Beginn schien es, als würden die Audi in der zweiten Rennhälfte Fahrt aufnehmen. Das sah Sportwagen-Weltmeister Loic Duval allerdings nicht so: «Unser Auto ist im Rennen nicht wirklich schneller geworden. Wir hatten ein perfektes Renne, hatten gute Boxenstopps und haben uns keine Fehler erlaubt. Den einzigen Vorteil, den wir vielleicht hatten, war, dass wir permanent einen Doppelstint auf einem Satz Reifen fahren konnten. Das Auto ist fantastisch, aber uns fehlt einfach Speed. Dazu konnten wir auch das wir mit einer Tankfüllung nicht so lange fahren können wie die Konkurrenz. Es war vielleicht eines meiner besten Rennen für Audi als Team, aber es nicht gereicht. Nun müssen wir uns auf Le Mans vorbereiten und Toyota daran hindern in diesem Jahr in der WM einen Hattrick zu schaffen.»

Bei Audi ist man weiterhin unglücklich über die finalen Energiezuweisungen und die Grösse des Tanks, bei denen sich die Ingolstädter im klaren Nachteil gegenüber Toyota und Porsche sehen. Im Rennen zeigte sich: Die Diesel-Audi mussten nach 22 Runden an die Zapfsäule, Toyota blieb 23 Runden draussen, Porsche versuchte den Verbrauch auf 25 Runden zu strecken. Der Reichweitennachteil summiert sich auf die Dauer nicht nur in zusätzlichen Stopps, sondern ist ein immenser strategischer Nachteil, da Audi bei den Stopps immer in Vorleistung gehen muss.

Audi machte sich das Leben in Spa allerdings nicht einfacher indem die beiden Topautos mit Duval/Kristensen/Di Grassi und Lotterer/Fässler/Treluyer in der WEC-Aero mit viel Abtrieb starteten. Porsche und Toyota und setzen auf wenig Abtrieb und ihr Le-Mans-Paket und das war dem Audi-Sprint-Aero-Konzept bei den trockenen Bedingungen im Rennen überlegen. Zwar war der dritte R18 von Marco Bonanomi und Felipe Albuquerque im Le-Mans-Trimm unterwegs, doch von der Startnummer #3 durfte man nicht viel erwarten: Bonanomi fuhr seine erstes Rennen im LMP1-Audi nach einem Jahr als Testfahrer, Albuquerque startet in sein erstes Rennen in einem LMP1.

«Wir sind in diesem Jahr definitiv nicht die Favoriten in Le Mans, denn wir sind lahm beim Beschleunigen und auf den Geraden, das ist offensichtlich», sagte Tom Kristensen. Der Topspeedmangel der R18 lässt sich dokumentier: Porsche schaffte in Spa 311 km/h, Toyota 308. Albuquerque wurde im Le-Mans-Trimm-R18 mit 304 gestoppt, die WEC-Version des Audi erreichte nur 291 km/h – da war selbst der neue Rebellion R-One schneller.

Kristensen: «Wir müssen extrem hart arbeiten, auch wenn das in nur einem Monat bis Le Mans schwierig ist. Es wird hart, aber wir werden nicht aufgeben.»

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