Audi-Drama: Erneuter Chassiswechsel in Bahrain
Da brennt die Luft: Audi wechselt in Bahrain zum zweiten Mal das Chassis der Startnummer 1
Die Probleme von Audi in Bahrain nehmen nicht ab: Bereits am Mittwoch und Donnerstag mussten die beiden R18 e-tron quattro in Bahrain neu aufgebaut werden, nachdem an den Monocoques nach dem Rennen zuletzt in Shanghai Beschädigungen festgestellt wurden. Nun muss Audi zum dritten Mal schrauben. Nach den beiden freien Trainings am Donnerstag wurden an der Startnummer #1 von Tom Kristensen, Loic Duval und Lucas Di Grassi wieder Beschädigungen am Monocoque festgestellt. «Wir haben die Monocoques genau inspiziert und wieder Beschädigungen entdeckt», so eine Audi-Sprecherin. «Die Beschädigungen sind von aussen nicht sichtbar, aber wir haben die entsprechenden Bereich natürlich kontrolliert und wieder Beschädigungen festgestellt. Aus Sicherheitsgründen wird nun abermals das Monocoque getauscht.»
Audi macht keine Angaben, an welcher Stelle das Chassis beschädigt wurde. Vermutlich wurden die Chassis am Unterboden durch das starke Überfahren der Kerbs verursacht. Die Fahrer der #2 haben zumindest Anweisung erhalten, sich von den Kerbs fern zu halten. Offenbar liegt die Ursache für die Beschädigungen an der Formel-1-Streckencharteristik von Shanghai und Bahrain mit dem harten Überfahren der Kerbs und hohen «Bananen-Kerbs» aus Kunststoff hinter den Randsteinen.
Die Startnummer #1 muss aufgrund des Chassiswechsels das dritte Training und das Qualifying auslassen. Audi wollten den Mechanikern nicht eine weitere Nachtschicht zumuten und baut den LMP1 in Ruhe am Freitag auf. Das Ersatzchassis ist bereits vor Ort, per Luftfracht kamen am Donnerstag die letzten beiden verfügbaren R18-Chassis in Bahrain an. Damit ist Audi nun aber allerdings blank, was die Monocoques des R18 angeht, in Ingolstadt ist das Regal leer.
Porsche im dritten freien Training an der Spitze
Das Tempo im Abschlusstraining, dem dritten freien Training, machte wiederum Porsche. Wie schon im Abschlusstraining lag der #14 919 Hybrid von Neel Jani, Marc Lieb und Romain Dumas an der Spitze. Bemerkenswert: In der Mittagshitze war Jani nur um 0,2 Sekunden langsamer als bei seiner Bestzeit am Donnerstagabend bei deutlichen kühleren Temperaturen. Nicht nur Jani war stark: Vier der fünf schnellsten Runden drehten im dritten Training Porsche-Piloten.
Der Toyota von Wurz/Conway/Sarrazin landet mit 1,1 Sekunden Rückstand auf Rang zwei, dann folgte der zweite Porsche mit Webber/Bernhard/Hartley und der Audi von Lotterer/Fässler/Treluyer.
Schnellster LMP2 war der SMP-Oreca-Nissan mit Tabellenführer Zlobin und Minassian/Mediani vor dem G-Drive-Ligier-Nissan (Pla/Canal/Rusinov).
Nach zwei Aston-Martin-Bestzeiten am Donnerstag meldete sich Ferrari in der GTE-Klasse zu Wort. Die Titelfavoriten Bruni/Vilander waren im 458 Italia Schnellste vor dem Werks-Porsche 911 RSR von Bergmeister/Lietz und den Aston Martin von Nygaard/Dalla Lana/Lamy und Mücke/Turner.