Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Earl Bamber: Porsche-LMP1-Test zu Weihnachten

Von Oliver Runschke
Bamber war von seinem ersten LMP1-Test begeistert

Bamber war von seinem ersten LMP1-Test begeistert

Der neue Porsche-GT-Werksfahrer Earl Bamber machte seine erste offizielle Porsche-Ausfahrt nicht im 911 RSR, sondern im neuem 2015er Porsche 919 in Abu Dhabi.

Die Nachricht überraschte den frisch gebackenen Porsche-GT-Werksfahrer Earl Bamber: «Einen Tag vor Weihnachten schickte mir mein Chef Dr. Frank-Steffen Walliser eine SMS und teilte mir mit, dass ich im Januar in Abu Dhabi den Porsche 919 Hybrid testen darf», erzählt Bamber über sein wohl schönstes Weihnachtsgeschenk. Der Neuseeländer und letztjährige Porsche-Supercup-Sieger mit Wohnsitz in Kuala Lumpur in Malaysia steht bei Porsche in diesem Jahr als GT-Werksfahrer unter Vertrag und hatte seinen ersten Einsatz für seinen neuen Arbeitsgeber in 2015 gleich im neuen Porsche 919er Hybrid.

«Der Test war unglaublich! Ich habe das nicht erwartet, zumindest nicht so früh. Es ist ja auch bereits einige Tage her, dass ich zuletzt ein Abtriebsauto gefahren bin, das war vor einigen Jahren in der Superleague Formula», ist Bamber begeistert. «Warum ich den LMP1 testen durfte und ob es ein weiteres Mal gibt, weiss ich nicht. Porsche hat fast allen GT-Werksfahrern bisher eine Chance im LMP1 gegeben, ich glaube sie wollten mir gegenüber fair sein und mir auch eine Chance geben. Es war schon eine sehr grosse Ehre für mich, denn Porsche könnte wohl jeden Rennfahrer auf diesem Planeten fragen, den 919 zu testen.»

Bevor Bamber zu den 24h von Daytona reiste, testeten er an zwei Tagen den Porsche 919 in Abu Dhabi, gemeinsam mit seinen GT-Werksfahrerkollegen Nick Tandy und Frederic Makowiecki sowie den Stammfahrern Timo Bernhard und Neel Jani. «Ich durfte den 919 viel fahren auch das hat mich überrascht. Ich bin jeweils Stints von rund 15 bis 20 Runden gefahren und sass an beiden Tagen mehr als eine Stunde im Auto.»

Dabei sass Bamber im Testträger des 919, dem bisher einzigen 2015er Auto. «Die Ingenieure haben wir schon deutlich zu verstehen gegeben, dass ich das Auto besser in einem Stück lasse. Daher bin ich den Test auch eher sehr konservativ angegangen. Ich wollte nicht der Erste sein, der das neue Auto in die Reifenstapel wirft. Meine Runden im 919 haben mich begeistert, das Auto ist einfach so unfassbar schnell.»

Nicht nur das Auto beeindruckte Bamber bei seinem ersten LMP1-Test: «Das Teamwork ist Klasse. Man merkt, dass das ganz klare Ziel dieses Teams ist in Le Mans zu gewinnen.» Porsche hat den vollständigen LMP1-Fahrerkader für 2015 noch nicht veröffentlicht, für den dritten 919 bei den 24h von Le Mans sind an der Seite von Nico Hülkenberg noch zwei Plätze frei. Als Favoriten auf die Plätze gelten Nick Tandy und Frederic Makowiecki. Macht sich Bamber nach dem Test auch Hoffnungen? «Ich glaube nicht, dass ich diesem Jahr bereits die Chance auf einen Start im LMP1 in Le Mans bekomme. Aber Porsche ist definitiv das Team, für das man fahren muss, wenn man in der Zukunft Le Mans gewinnen will.»

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