Mark Webber: Unfallursache weiter unklar
Mark Webber hat seinen Unfall gut verkraftet
Auch zwei Wochen nach Mark Webbers Horrorunfall in den Schlussphasen der Sechs-Stunden von Sao Paulo (und der WEC-Saison) gibt es keine Klarheit über die Ursache, allerdings einige Hinweise. Webber wurde von den 500 Gästen der Porsche «Night of the Champions», dem traditionellen Kehraus der Motorsportabteilung in Weissach, mit grossem Applaus begrüßt und zeigte sich gut erholt und bestens gelaunt. «Ich selbst habe weiter keine Erinnerung an den Unfall. Ich weiß aber, dass in den Runden zuvor nichts Außergewöhnliches passierte, ich merkte keine Anzeichen eines Defekts, ich hatte auch keine Berührungen», sagte der Australier.
LMP1-Leiter Fritz Enzinger vermutet doch eine leichte Kollision als Ursache: «Webbers 919 Hybrid drehte sich in der schnellen Linkskurve mit dem Heck nach innen, das lässt doch einen Schlag gegen das Heck vermuten.» Allerdings hat auch Porsche keine anderen Bilder vom Unfall als die aus der TV-Übertragung, die die Entstehung nicht zeigen. Offenbar ist ein Reifenschaden nach Analysen der Michelin-Techniker auszuschließen. Auch ein Aufhängungsbruch wird nicht angenommen.
Dass Webbers Unfall die Freude über den Sieg des Schwesterteams und die tolle Atmosphäre bei der Abschlussfeier hätte zunichte machen können, war allen längst bewusst: «Wir sahen wieder einmal, wie schnell etwas passieren kann und wie viele Unwägbarkeiten immer noch in unserem Sport auftreten», meinte der Steirer, der mit der Vorbereitung auf 2015 sehr zufrieden ist: «Das Roll-out des überarbeiteten 919 verlief planmäßig und erfolgreich, der erste Test wird schon im Jänner stattfinden.»
Anzunehmen ist, dass noch einer der GT-Werkfahrer in den dritten Wagen für Spa und Le Mans neben Nico Hülkenberg aufrücken wird, da bei der Präsentation der Teams für 2015 der GT-Kader wiederholt als «provisorisch» bezeichnet wurde. Enzinger zum ersten Test des Force-India-Piloten: «Wir waren beeindruckt, wie schnell sich Nico auf Auto und Bedingungen einstellte. Und vor allem, wie rasch er mit dem Fahren bei Dunkelheit zurande kam. Er machte einen wirklich starken Eindruck.»