Porsche: Volle Hybridpower und roter 919 für Webber
Porsche hat am Donnerstagnachmittag in Le Castellet die zweite Generation des 919 Hybrid offiziell vorgestellt. Mit dem neuen 919 Hybrid steigen die Stuttgarter in die acht Megajoule-Hybridklasse auf, im vergangenen Jahr startet Porsche noch in der sechs Megajoule-Klasse. Der Aufstieg in die höchste der vier zur Verfügung stehenden Hybridklasse bedeutet, dass die Porsche-Piloten in diesem Jahr abhängig von der Betriebsstrategie beim Beschleunigen mehr Hybridpower über einen längeren Zeitraum zur Unterstützung des Vierzylinder-Turbo-Motors zur Verfügung haben.
«Wir glauben an die Energierückgewinnung und starten daher in der höchsten Hybridklasse, auch wenn das mehr Gewicht mit sich bringt, das wir an anderer Stelle wieder sparen müssen», sagt Porsche-Entwicklungsvorstand Wolfgang Hatz am Donnerstag in Südfrankreich.
Porsche setzt als einziger Hersteller auf die höchste Hybridklasse. Toyota startet wie bisher in der sechs Megajoule-Klasse, Audi steigt von der zwei und die vier Megajoule-Klasse auf. Nissan hat sich bisher noch nicht zur Hybridklasse geäussert. Das technische Reglement in der LMP1-Klasse fördert den Start in einer möglichst hohen Hybridklasse. Der Vorteil in der Rundenzeit liegt in einer höheren Hybridklasse auf einer 13,6 km langen Runde in Le Mans bei einer halben Sekunde. Je höher die gewählte Hybridklasse ist, desto weniger Kraftstoff steht über eine Runde zur Verfügung.
Porsche strotzt vor Optimismus. Mit dem neuen Auto haben die Schwaben seit Januar mehr als 26.000 Testkilometer zurückgelegt. «Alleine beim ersten Test in Abu Dhabi sind wir mehr als 4.000 Kilometer gefahren», sagt Porsche-Technikchef Alex Hitzinger zufrieden. Vor einer Woche absolvierte Porsche in Le Castellet einen 30h-Dauerlauf, der «sehr zufriedenstellend verlaufen ist», so Hitzinger.
Am weiss-schwarzen Design der 919 Hybrid ändert sich in diesem Jahr nichts, die Porsche sind weiterhin weiss mit den schwarzen «Porsche Intelligent Performance» Schriftzügen. Auch das Porsche Team Manthey tritt mit den beiden Werks-911 RSR in der GT-Klasse in dem aus 2014 bekannten Design an. Beim Saisonhöhepunkte, den 24h von Le Mans, kommt allerdings Farbe ins Spiel. In Beisein von acht LMP1-Piloten - ausser dem in Malaysia weilenden Nico Hülkenberg - , zeigte Porsche das Design für Le Mans. Porsche schickt in Le Mans einen weißen, einen schwarzen und einen roten 919 ins Rennen. Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley fahren den roten 919 mit der #17, der entfernt an den Porsche 917K von Porsche Salzburg erinnern soll, mit dem Hans Hermann und Richard Attwood 1970 den ersten Gesamtsieg an der Sarthe für Porsche holten. Marc Lieb, Romain Dumas und Neel Jani starten im schwarzen Prototypen, Nico Hülkenberg, Earl Bamber und Nick Tandy fahren das gewohnt weiße Auto.