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Audi: Erst Fehlstart, dann Sieg in Silverstone

Von Oliver Runschke
Die drei Sieger mit der Tourist Trophy

Die drei Sieger mit der Tourist Trophy

Benoit Treluyer stolpert am Start, Marcel Fässler verzweifelt an Neel Jani und André Lotterer demontiert die Gegner. Die Audi-Piloten verdienten sich den Silverstone-Sieg mit harter Arbeit.

Der WEC-Saisonstart in Silverstone begann für Benoit Treluyer, André Lotterer und Marcel Fässler mit einer Schrecksekunde. Beim Start pfiffen die Gegner gegen links und rechts am Audi R18 e-tron quattro vorbei. Ehe der Franzose beschleunigen konnte, fand er sich schon im hinteren Teil des Feldes wieder. Ein Gang liess sich beim Start nicht einlegen, ein Problem, von dem das Audi-Trio mit der #7 in den weiteren sechs Stunden aber verschont bleiben sollte. 

Treluyer kämpfte sich nach vorn und übergab anschliessend an Fässler. Der sorgte dann für das Highlight des Rennens: Auf Platz zwei liegend duellierten sich der Audi-Pilot über den nahezu kompletten Stint im Neel Jani im Porsche 919. Oft wechselte mehrfach pro Runde die Reihenfolge. Hatte sich Fässler mühsam am Porsche vorbeigebremst, beschleunigte Jani den Audi anschließend nahezu mühelos wieder aus. «Das war eines der besten Duelle meiner gesamten Karriere», strahlte Fässler nach dem Rennen. «Es war ein tolles und faires Duell, zwischendurch hat er mich aber schon zur Verzweifelung getrieben.» Auch Jani hatte seinen Spass: «Immer, wenn ich Marcel wieder ausbeschleunigt habe, konnte ich mir ein Lachen unter dem Helm nicht verkneifen.»

Auf Fässler folgte Lotterer und der knallte einen Dreifachstint hin, dass der Konkurrenz die Puste ausging. Lotterer: «Es war wichtig für mich die Spitze zu übernehmen und vor den Porsche zu liegen, denn das Potential des Autos konnte ich nur ausnutzen, wenn ich frei gefahren bin.» Lotterer setzte den Audi an die Spitze und liess seinen Verfolgern keine Chance. 

In der letzten halben Rennstunde wurde es doch noch unerwartet spannend. Während Fässler vermeintlich auf Siegkurs war, bekam der Schweizer eine Stop-und-Go-Strafe für verlassen der Strecke mit Vorteilnahme. Fässler: «Als ich von der Strafe hörte, habe ich schon ordentlich geflucht. Unsere Ingenieurin Leena Gade hat mir dann aber gefunkt, dass es reicht, um vorn zu blieben. Dann tauchte aber plötzlich wieder Neel in meinen Rückspiegel auf und ich dachte nein, bitte nicht ein weiteres Duell.» Am Ende reichte es aber für Audi, Fässler überquerte 4,6 Sekunden vor Jani die Ziellinie.

Mit dem Sieg zum Saisonstart staubten die Audi-Piloten auch einen historischen Pokal ab. Bei den 6 von Silverstone geht es seit 2013 um die «Tourist Trophy», den ältesten Pokal im Motorsport, den Audi nun zum zweiten Mal gewonnen hat.

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