Nissan LMP1-Programm: Pause? Rückzug?
Bleibt der Nissan zukünftig in der Box?
Die Sportwagen-WM FIA WEC unterbricht am 27. und 28. Juli ihre Sommerpause. Dann steht ein zweitägiger und öffentlicher Test auf dem Nürburgring an, zu dem rund 20 LMP und GT erwartet werden, darunter Audi, Porsche und Toyota. Nissan wird bei dem Test fehlen. Nicht weil die Japaner es nicht mehr nötig haben zu testen, sondern weil Nissan zeitgleich auf dem Circuit of the Americas, Austragungsort des fünften WM-Laufes, testet. Offenbar hat Nissan mindestens einen der drei GT-R LM NISMO nach den 24h Le Mans und vor dem letzten Europarennen der WEC am 30. August auf dem Nürburgring wieder zurück zur Teambasis nach Indianapolis geschafft. Bei dem Test in Austin will Nissan offenbar Verbesserungen beim Fahrwerk und den Bremsen testen.
In Le Mans hatte sich Nissan mit einem unfertigen und unausgereiften Prototypen mächtig blamiert. Der GT-R war langsamer als die LMP2, scheiterte im Qualifying an der 110% Hürde und hielt auch nicht sonderlich lange.
Das Onlinemagazin dailysportscar.com, in Nissan-Dingen immer recht gut informiert, berichtet zudem, dass Nissan unter Umständen den nächsten WM-Lauf auf dem Nürburgring ganz auslassen könnte, um erst in Austin wieder in die WM zurückzukehren.
Noch einen Schritt weiter geht sportcar365.com, die von einer Nissan-Vorstandssitzung am Freitag in Japan berichten, auf der entschieden werden soll, ob das auf zwei Jahre angelegte Programm in der derzeitigen Form weitergeführt wird.
Renault-Nissan-Boss Charles Ghosn hatte bereits im Juni kurz nach Le Mans angekündigt, dass Projekt intern auf den Prüfstand zu stellen.
Der ehemalige Formel-1-Pilot und Sebring-Sieger Olivier Panis, heute als Eurosport-Experte Beobachter der Szene, rät Nissan zum Wechsel des Konzeptes: «Sie haben mit dem derzeitigen Konzept einfach einen Fehler gemacht. Meiner Meinung nach sollten Sie von vorn starten und ein konventionelles Auto bauen, denn ihr Auto wird niemals funktionieren.»