Porsche 919 Hybrid schnellster unter dem Mount Fuji
Schneller Wagen vor Traumkulisse: Der Porsche 919 Hybrid im Schatten des Mount Fuji
Porsche-Fahrer Brendon Hartley war der schnellste Mann der beiden ersten Trainingssitzungen zum FIA-WEC-Rennen in Fuji. Der Neuseeländer, der sich den Porsche 919 Hybrid mit Timo Bernhard und Ex-Formel-1-Star Mark Webber teilt, umrundete den 4,563 Kilometer langen Kurs in 1:24.460 min. Damit war Hartley lediglich 0,037 Sekunden besser als Audi-Pilot André Lotterer, der zusammen mit Marcel Fässler und Benoit Tréluyer fährt. «Zwischen dem Audi und uns wird es hier anscheinend ziemlich eng. Wir müssen uns für die grossen Distanzen im Rennen noch etwas verbessern, auf einzelnen Runden stimmt das Tempo. Im letzten Sektor mit seinen zusammenhängenden Kurven ist es nicht ganz einfach, heil durch den Verkehr zu kommen, aber das gehört dazu und ist für alle gleich», blickte Hartley nach getaner Arbeit bereits auf das Rennen am Sonntag voraus. Bemerkenswert: Die Zeit von Hartley war bereits über zwei Sekunden schneller als die Bestzeit der LMP1-Prototypen in Fuji aus dem Jahr 2014. Sollte es in der Qualifikation am Samstag trocken sein, wird die Freitagszeit sicherlich noch weiter unterboten werden.
Aufgrund der ca. 1,5 Kilometer langen Geraden in Fuji brachte Porsche nicht nur das für die zweite Saisonhälfte aufgelegte High-Downforce-Paket mit nach Japan, sondern flog auch die Highspeed-Le-Mans-Aero ein. Nachdem am Freitag beide Varianten im Back-to-Back-Test verglichen wurden, entschied sich die Truppe um Teamchef Andreas Seidl jedoch gegen die LM-Aero: «Wir hatten einen wirklich sehr produktiven ersten Trainingstag mit durchgängig trockener Strecke. Beide Autos liefen ohne Probleme. Heute Morgen haben wir am Auto Nummer 17 zwei verschiedene Aerodynamikkonfigurationen getestet, und das Ergebnis war eindeutig», erklärte Seidl am Ende.
Mit einer Zeit von 1:24.876 min platzierte sich der Porsche von Romain, Dumas Neel Jani und Marc Lieb als Dritter in der kombinierten Zeitenliste des Freitags. Beim zweiten Porsche-Trio lag der Fokus vor allem auf der Ausarbeitung einer guten Renn-Pace: «Ich bin im zweiten Training einen Rennstint gefahren, um zu sehen, wie sich das Auto und die Reifen über die lange Distanz verhalten und anfühlen. Die Neigung zum Untersteuern belastet die Pneus. Wir versuchen, den Reifen so weit es geht mit der Fahrzeugabstimmung zu helfen. Wir sind noch nicht ganz da, wo wir hinwollen, und arbeiten an weiteren Verbesserungen», so Jani.
Hinter dem zweiten Audi von Lucas di Grassi, Loïc Duval und Oliver Jarvis (1:25.142) lagen die beiden Werks-Toyota auf den Plätzen fünf und sechs. Die Bestzeit der TS040 Hybrid belief sich auf 1:26.242 min. Damit lag man zwar knapp 1,8 Sekunden hinter der Spitze, doch die Zeiten stellen eine grosse Verbesserung im Vergleich zu den Freitagszeiten der beiden vergangenen FIA-WEC-Läufe dar. Denn am Nürburgring und in Austin waren die Toyota am ersten Trainingstag jeweils über 2,6 Sekunden zurück. «Es war recht ermutigend zu sehen, wie heute die Arbeit voran ging, wie wir Fortschritte in unserem Programm machen und am Ende eine recht gute Balance erreicht werden konnte», bilanzierte Werksfahrer Anthony Davidson den Tag.
Für das Toyota-Team hat die Veranstaltung in Fuji eine sehr hohe Wichtigkeit, denn es ist ja das Heim-Rennen. Dazu kommt: Man präsentiert sich den lokalen Fans dieses Jahr erstmals als amtierender Weltmeister. Ausserdem ist Toyota in der FIA WEC in Fuji bislang ungeschlagen.
Die Bestzeit in der GTE-Pro-Kategorie ging an den Ferrari F458 Italia von Gianmaria Bruni und Toni Vilander. Damit war das AF-Corse-Duo knappe 0,009 Sekunden schneller als der Porsche 911 RSR von Patrick Pilet und Frédéric Makowiecki. Dritter in der Klasse wurde der zweite AF-Corse-Ferrari von Davide Rigon und James Calado.
In den frühen Morgenstunden des Samstags werden dann noch das dritte freie Training (2:50 Uhr MESZ) sowie das Qualifying (6:40 Uhr MESZ) stattfinden. Rennstart zu den 6 Stunden von Fuji ist dann am Sonntagmorgen gegen 4:00 Uhr unserer Zeit.