GTE Pro: Bis zu fünf Hersteller in der FIA WEC dabei
Einer der Stars der FIA WEC 2016: Der neue Ford GT
Im kommenden Jahr steht ein grosser Neuanfang in der GTE-Pro-Klasse der Sportwagen-Szene an. Ein überarbeitetes technisches Reglement wird die Fahrzeuge der Königsklasse des GT-Sports spektakulärer aussehen lassen. Insbesondere beim grösseren Flügelwerk und den riesigen (100 mm herausstehenden) Diffusoren wird dies leicht zu erkennen sein. Durch die Änderungen wird nun auch die optische Unterscheidung der GTE- und GT3-Autos sehr viel einfacher. Dazu werden die Renner ca. 50 PS mehr Motorleistung bekommen. Während die neuen GTE 2016 auch in der amerikanischen IMSA-Serie startberechtigt sind (und dort auch bei den 24 Stunden von Daytona am 30./31. Januar ihr Renndebüt erleben) ist das Haupteinsatzgebiet die Sportwagen-WM (FIA WEC) inklusive der 24 Stunden von Le Mans. Das sind die potentiellen Teilnehmer in der GTE-Pro-Klasse:
Ferrari
Die italienische Traditionsmarke bringt gleichzeitig zum neuen technischen Reglement eine neue Fahrzeuggeneration an den Start: Der Ferrari 488 GTE wird den 458 Italia ablösen. Zwar gibt es von Ferrari keinen offiziellen Werkseinsatz, jedoch ist der Auftritt der AF-Corse-Mannschaft nicht weit davon entfernt. Die vier Werksfahrer Gianmaria Bruni, Toni Vilander, Davide Rigon und James Calado werden wie 2015 wieder in den beiden Wagen sitzen. Theoretisch besteht sogar die Möglichkeit eines dritten 488 GTE, denn die russische SMP-Truppe überlegt nach dem diesjährigen Titel in der GTE-Am-Wertung einen Aufstieg in die GTE Pro.
Aston Martin
Nach drei Fahrzeugen in der Klasse in diesem Jahr wird es 2016 wohl auf lediglich zwei Wagen hinauslaufen. In einem der überarbeiteten Vantage V8 werden wohl Darren Turner und Jonny Adam sitzen; im anderen tendenziell wieder verschiedene dänische Piloten.
Porsche
Noch ist Nichts offiziell, doch wie es scheint wird Porsche 2016 in der GTE-Pro-Klasse nicht mit dem Werksteam Manthey ausrücken. Die Ressourcen sollen auf 2017 verlagert werden, wo ein neuentwickelter Wagen mit Mittelmotor an den Start gebracht werden soll. Somit ist 2016 eher als Übergangsjahr zu sehen. Dennoch soll gerüchteweise ein ans neue Reglement angepasster 911 RSR in der FIA WEC starten. Wie schon mal in der Vergangenheit könnte Proton Competition diesen in der GTE Pro einsetzen. Am kommenden Samstag wird hier Licht ins Dunkel gebracht werden.
Ford
Die Neueinsteiger werden neben dem Programm in der IMSA-Serie 2016 auch in der Sportwagen-WM mit dabei sein. Die mit einem 3.5-Liter-Turbomotor ausgestatteten Ford GT sind der optische Hingucker in der Klasse und sollen auch auf der Stoppuhr echte Grössen sein. Zwei Fahrzeuge werden eingesetzt, dafür wird die kanadische Firma Multimatic, die auch einen Sitz in Grossbritannien hat, mit dem amerikanischen Traditionsteam von Chip Ganassi zusammenspannen. Auf Fahrerseite zeichnen sich mit Stefan Mücke, Olivier Pla und Andy Priaulx bereits drei von vier Piloten ab. Für das parallel in der IMSA laufende Programm wurden die Vollzeitfahrer bereits verkündet. Bei den 24 Stunden von Le Mans könnten bis zu vier Ford GT am Start stehen.
Corvette
Die überarbeitete Corvette C7.R wird 2016 in Werkshänden nur in der IMSA fahren. Lediglich der traditionelle Auftritt bei den 24 Stunden von Le Mans ist darüber hinaus geplant. Doch potentiell besteht dennoch die Möglichkeit, dass in der GTE Pro der FIA WEC eine Corvette mit von der Partie sein könnte. Das französische Team Larbre Competition setzt bereits seit Jahren privat die amerikanischen V8-Renner ein. Zuletzt in diesem Jahr in der GTE Am. Es gibt momentan Überlegungen diesen Auftritt auf die GTE Pro zu verlagern oder dorthin auszuweiten.
BMW
Auch der bayrische Motorenhersteller mit dem Propeller im Logo hat mit dem BMW M6 GTE ein Fahrzeug für die Klasse im Programm. Doch der mit einem 4.4-Liter-Twinturbo ausgestattete Wagen wird 2016 der IMSA-Serie vorbehalten bleiben. Ein Einsatz in der Sportwagen-WM bleibt erneut aus.