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2016 wohl maximal zwölf LMP1-Fahrzeuge am Start

Von Oliver Müller
Toyota (vorne) und Nissan (hinten) sind auch 2016 wieder mit dabei

Toyota (vorne) und Nissan (hinten) sind auch 2016 wieder mit dabei

Am 17. April startet in Silverstone die fünfte Saison der Sportwagen-WM (FIA WEC). Höhepunkt sind die 24 Stunden von Le Mans Mitte Juni. SPEEDWEEK.com blickt voraus auf die Teilnehmer in der Königsklasse LMP1.

Die Nachricht schlug am Wochenende ein wie eine Bombe: Sowohl Audi als auch Porsche werden im kommenden Jahr auf den Einsatz eines dritten Autos verzichten und somit nicht nur in der Sportwagen-WM (FIA WEC) sondern auch bei den 24 Stunden von Le Mans mit nur zwei LMP1 antreten. Die beiden Konzernschwestern verständigten «im Sinne maximaler Kosteneffizienz darauf, beim Saisonhöhepunkt der WEC 2016, den 24 Stunden von Le Mans, mit je zwei statt zuletzt drei LMP1-Rennwagen zu starten» - so der offizielle Wortlaut.

Über die letzten Jahrzehnte stellte sich für das Rennen in Le Mans eigentlich heraus, dass der Auftritt mit drei Fahrzeugen der zielführendste ist. Und so schickten Werksteams (mit Ausnahmen selbstverständlich) gerne ein Ergänzungsfahrzeug zum Klassiker an die französische Sarthe (und in den letzten Jahren als Vorbereitung dafür auch zum 6-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps). Doch dazu wird es 2016 also nicht kommen. Die gemeinsame Entscheidung von Audi und Porsche lässt nun aber auch das Bild in der LMP1-Klasse für die kommende Saison einigermassen klar erscheinen. Nach derzeitigem Stand werden maximal zwölf Fahrzeuge mit dabei sein. Diese kommen von sechs verschiedenen Herstellern. So sieht es für 2016 aus:

Porsche
Das Team aus Weissach wird mit zwei überarbeiteten Porsche 919 Hybrid aufkreuzen. Und durch den Sieg in der Sportwagen-WM (FIA WEC) wird eines der Fahrzeuge die Startnummer 1 aufgeklebt bekommen, was Leiter-LMP1 Fritz Enzinger mit grossem Stolz erfüllt. Die sechs Vollzeit-Werksfahrer Timo Bernhard/Brendon Hartley/Mark Webber sowie Romain Dumas/Neel Jani/Marc Lieb wurden als Piloten bestätigt. «Unsere beiden Trios sind nicht nur 2015 brillant gefahren, sondern auch von Anfang an dabei und haben alle massgeblich zur Entwicklung des Porsche 919 Hybrid beigetragen. Wir sind stolz auf diese sechs Toppiloten und freuen uns sehr, dass sie 2016 geschlossen in der WM und bei den 24 Stunden von Le Mans an Bord sind», erklärte Enzinger. Damit ist auch klar, dass die beiden Le-Mans-Sieger Nick Tandy und Earl Bamber ihren Erfolg 2016 nicht wiederholen können. Nico Hülkenberg fällt, wegen des zeitgleich stattfindenden Formel-1-GP von Aserbaidschan sowieso aus.

Audi
Auch die Ingolstädter gehen mit ihrem 2015er Vollzeitaufgebot im nächsten Jahr an den Start. Die beiden neuen R18 e-tron quattro werden somit von Marcel Fässler/André Lotterer/Benoit Tréluyer sowie Lucas di Grassi/Loïc Duval/Oliver Jarvis gefahren. Filipe Albuquerque, Marco Bonanomi und René Rast, die den dritten R18 dieses Jahr in Le Mans steuerten, dürfen somit für Mitte Juni anders planen.

Toyota
Die Japaner sind gerade in der Endphase der Entwicklung des neuen TS050 Hybrid, mit dem die Lücke zu Audi und Porsche 2016 geschlossen werden soll. Aufgrund der Neuentwicklung und des neugeschaffenen, neunten FIA-WEC-Laufs in Mexiko fällt ein zunächst intensiv überlegtes drittes Fahrzeug für Le Mans dem Rotstrich zum Opfer. Auf Fahrerseite wird es Veränderungen geben: Durch den Rücktritt von Alexander Wurz, ist zumindest ein Platz im Aufgebot neu zu vergeben. Testpilot Kamui Kobayashi wäre eine logische Alternative, aber auch Sam Bird machte beim Rookie-Test in Bahrain vergangene Woche eine gute Figur.

Nissan
So wie es scheint, werden die Neulinge nach einem mehr als schwachen Debüt 2015 im nächsten Jahr mit nur zwei Fahrzeugen zurückkehren. Das in den USA stationierten Team wurde inzwischen durch weitere Fachkräfte aus Japan ergänzt. Auch beim Hybrid-Antrieb, einem der Hauptprobleme 2015, wird es wohl einen Systemwechsel geben. Welche der neun in Le Mans gestarteten Piloten wieder dabei sein werden, ist noch völlig offen. Lediglich Jann Mardenborough sollte als gesetzt gelten. Olivier Pla hat das Team Gerüchten zufolge in Richtung Ford verlassen.

Rebellion und CLM
Beide Privat-Teams möchten 2016 wieder mit von der Partie sein. Bei Rebellion kann man erneut von zwei R-One ausgehen. Und auch CLM könnte im nächsten Jahr mit zwei P1/01 antreten, da neue Chassis bestellt wurden. Bei beiden Modellen wird es auch Weiterentwicklungen geben. Ausserdem werden beide mit dem AER-P60-Motor weitermachen. Die Piloten-Frage ist aktuell noch offen.

Weitere Teams
Beim Saisonfinale in Bahrain hatten ACO, FIA und (bestehende sowie interessierte) private LMP1-Teams ein gosses Meeting über die Zukunft der Klasse. Dabei wurden elementare Dinge, wie beispielsweise das Motorenreglement, besprochen. Von den teilnehmenden Interessenten, wie SMP, Strakka, Oak oder Greaves wird 2016 jedoch noch keiner auf den LMP1-Zug aufspringen.

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Von Ivo Schützbach
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