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Mark Webber: «Le-Mans-Sieg über zweitem WM-Titel»

Von Gerhard Kuntschik
Porsche-Pilot Mark Webber

Porsche-Pilot Mark Webber

Mit 39 wurde Mark Webber im Vorjahr Langstrecken-Weltmeister. Heuer hat er ein besonderes Ziel. Ans Karriereende denkt er nicht, doch will er einmal den richtigen „Ausstieg“ erwischen, wie er bei SPEEDWEEK.com erläutert.

Wie eng wird es heuer in der WM für Dich und Porsche als Titelverteidiger?

Mark Webber: «Wir müssen zu Saisonbeginn die 'big points' einfahren. Porsche wird wieder stark sein. Ich schätze, Toyota kann bald gleichauf sein. Audi hat sich technisch auch verändert und braucht vielleicht einen Anlauf, diese Phase müssen wir nützen. Jetzt kommt Silverstone und im Juni Le Mans, dort kann aber alles anders sein.»

Kann Porsche noch stärker als im Vorjahr werden?

«Wir sind stärker, weil wir mehr Erfahrung haben. Aber: Das Auto und die gesamte Technik sind sehr komplex. Unser 919 Hybrid ist schnell, aber es braucht Perfektion in allen Details, um aus dem Puzzle einen Erfolg zu machen. Das bleibt eine echte Herausforderung. Was mich sehr optimistisch stimmt: Das Team hat sich von Beginn an stets verbessert. Wir kamen mit dem 919 und waren auf Anhieb schnell. Ein Sieg im ersten Jahr, der WM-Titel und Le Mans im zweiten. Wir können jetzt proaktiv auftreten und nicht reagierend. Aber wir wissen: Auf den Baum zu kommen ist das eine, die süssen Früchte von ganz oben zu holen das andere.»

Kannst Du den WM-Titel heuer wiederholen?

«Wir glauben an unsere Chance. Das ist nicht arrogant, und die Gegner sind keine Rookies. Aber wir können es schaffen.»

Würdest Du einen Le-Mans-Sieg über einen zweiten WM-Titel stellen?

«Le Mans bietet für mich jetzt noch mehr Motivation. Doppel-Weltmeister wäre toll, aber Le Mans ist ein Rennen, das jeder Fahrer einmal gewinnen will – weil es so viele Unwägbarkeiten gibt und ein Erfolg dort eben ein Triumph ist. Hmmm, ein Sieg mit Porsche in Le Mans, es wäre der 18. für die Marke und wieder ein Rekord...»

Du wirst im August 40. Denkt man da ans Karriereende oder verdrängst Du das? Was planst Du?

«Was mich überrascht ist, dass ich jetzt mehr Anrufe und Angebote für die Zukunft – auf der Piste und abseits – bekomme als früher. Unser Sport ist auch ein Risiko, es ist nicht Cricket. Man muss auch schauen, den richtigen Ausstieg zu erwischen. Aber ich denke noch nicht darüber nach. Denn ich fühle mich in diesem Sport noch sehr wohl. Dabei (denkt nach) – das ist heuer nicht nur mein drittes Jahr mit Porsche, sondern auch schon die zehnte Saison als Red-Bull-Pilot!»

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