FIA WEC mit 34 Fahrzeugen beim Debüt in Mexiko
Meisterauto der ELMS 2015: Der Gibson 015S von Greaves Motorsport
Mit der Zieldurchfahrt beim 6-Stunden-Rennen am Nürburgring ist bereits der vierte von neun Saisonläufen der Sportwagen-WM (FIA WEC) 2016 beendet. Oder anders ausgedrückt: Das anstehende Event in Mexiko (1.-3. September) stellt die Saisonhalbzeit dar. Und beim Rennen auf dem für 2015 frisch renovierten Kurs am Rande der mittelamerikanischen Hauptstadt werden 34 Rennwagen mit von der Partie sein. Grundsätzlich ist dies eine beeindruckende Zahl. Vor allem vor dem Hintergrund der Vergangenheit in der Sportwagen-Szene. Denn noch vor einigen Jahren brachen die Startfelder nach Absolvierung des Highlights in Le Mans regelmässig ein.
Dieses Mal wird lediglich ein Fahrzeug fehlen: Wie bereits berichtet, verzichtet Rebellion Racing auf den Einsatz einer seiner beiden R-One. Durch die für 2017 überarbeiteten technischen Regeln bei den privaten LMP1 werden einige Ressourcen in die Weiterentwicklung des Fahrzeuges kanalisiert. Somit wird lediglich der Wagen von Mathéo Tuscher, Dominik Kraihamer und Alexandre Imperatori in Mexiko am Start sein.
Ansonsten bleibt die LMP1-Klasse weiter unverändert. Die grosse Frage ist lediglich, ob Audi-Pilot Benoît Tréluyer wieder in den R18 an die Seite von Marcel Fässler und André Lotterer zurückkehren wird. Eine finale Bestätigung steht hier aktuell noch aus. Bei Porsche wollen die Nürburgring-Sieger Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley auch in Mexiko wieder ganz oben stehen. «Betrachtet man die Tabellensituation, so müssen wir nun von Rennen zu Rennen schauen und auf Einzelsiege setzten», so Sportwagen-Weltmeister Timo Bernhard zu SPEEDWEEK.com. Das Trio hat 77,5 Zähler Rückstand auf die führenden Teamkollegen Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb.
In der LMP2-Klasse wird in Mexiko sogar ein Gaststarter aufkreuzen. Das britische Team Greaves Motorsport (aktuell mit einem Ligier in der ELMS unterwegs) schickt seinen Gibson 015S über den grossen Teich. Der offene Wagen wird von Ex-IndyCar-Pilot Bruno Junquiera sowie den beiden Lokalmatadoren Luis Diaz und Roberto Gonzalez pilotiert. Letztgenannter ist übrigens der Bruder von Ricardo Gonzalez, der ebenfalls in der LMP2 am Start ist (in einem Ligier JS P2 mit Filipe Albuquerque und Bruno Senna) und auch in die Ausrichtung des FIA-WEC-Auftritts in Mexiko involviert ist.
Nichts Neues gibt es in der GTE-Pro-Klasse. Weiterhin fahren dort zwei Aston Martin Vantage, zwei Ferrari 488 GTE, zwei Ford GT und ein Porsche 911 RSR. Und auch auf Fahrerseite bleibt dort im Vergleich zum Rennen auf dem Nürburgring alles beim Alten. Wohingegen bei den GTE Am eine interessante Umbesetzung stattfinden wird: Ricky Taylor startet in der Corvette C7.R von Larbre Competition zusammen mit Yutaka Yamagishi und Pierre Ragues. Der ältere der beiden Taylor Brüder fährt eigentlich in der Prototypen-Klasse der IMSA-Serie im familieneigenen Team – und trat in Le Mans zusammen mit Bruder Jordan in der Werks-Corvette an. In wie weit in den Auftritt ein erhöhtes Corvette-Engagement in der FIA WEC hineininterpretiert werden kann, bleibt abzuwarten. Bislang wurde die Sportwagen-WM dort zwar regelmässig mit in die Überlegungen einbezogen, jedoch hat der lokale amerikanische Markt (spricht IMSA-Serie) ganz klar Priorität im Programm. Die bekannten drei Porsche 911 RSR, der Ferrari 458 Italia und der Aston Martin Vantage runden die Klasse wie üblich ab.
Hier die erste vorläufige Entrylist. (auf der jedoch noch der zweite Rebellion auftaucht)