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6h Mexiko: Weitere Stimmen zum Rennen der FIA WEC

Von Oliver Müller
Jubel der Mexiko-Sieger: Mark Webber umarmt Timo Bernhard (mit Helm); dahinter Brendon Hartley

Jubel der Mexiko-Sieger: Mark Webber umarmt Timo Bernhard (mit Helm); dahinter Brendon Hartley

Der fünfte Saisonlauf der Sportwagen-WM (FIA WEC) auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez in Mexiko ging mit einem Porsche-Sieg zu Ende. Das sagen die Protagonisten über das absolvierte Rennen.

Das 6-Stunden-Rennen in Mexiko-Stadt hatte so ziemlich alles, was ein tolles Sportwagen-Event so brauchte. Enge Rad-an-Rad-Duelle, Dramen auf der Strecke bzw. in der Box, beeindruckende Reparatur-Leistungen der Mechaniker – und auch einen ins Geschehen eingreifenden Wettergott. Mit dem Sieg des Porsche 919 Hybrid von Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley feierte der schwäbische Sportwagen-Hersteller (nach Silverstone, Le Mans und dem Nürburgring) in Mexiko bereits den vierten Saisonsieg. Das sind weitere Stimmen zum Lauf in Mexiko:

Timo Bernhard – Sieger auf Porsche: «Besser kann ein Sportwagen-Rennen kaum sein! Als dritter Fahrer fuhr ich auf meinem Stint einen guten Vorsprung auf den Nummer-8-Audi heraus. Bei meinem zweiten Einsatz im letzten Renndrittel bis zum Ziel entpuppten sich vor allem die letzten 20 Minuten bei wieder einsetzendem Regen als sehr schwierig. Im dritten Sektor war es plötzlich nasser als in der Runde zuvor, da ist mir noch ein kleiner Fehler unterlaufen – aber glücklicherweise bin ich nirgendwo angeschlagen und konnte weiterfahren. Wie das Team den 919 Hybrid für diese speziellen Bedingungen auf einer neuen Strecke und in der Höhenluft vorbereitet hat, war wirklich sehr gut.»

André Lotterer – Platz zwei auf Audi: «Mexiko war ein ereignisreiches Rennen – leider! Der Start war gut. Dann liessen die Reifen deutlich nach und wir haben uns für einen vorgezogenen Boxenstopp entschieden. Das kostete uns viel Zeit, weil die anderen Teams später in einer Full-Course-Yellow-Phase stoppen konnten. Doch im Regen ging es plötzlich wieder deutlich vorwärts. Ich kam immer näher an den führenden Porsche heran, als sich ein Problem mit unserem elektronischen Bremssystem ergab. Platz zwei fühlt sich nicht so schön an, wenn man weiss, dass ein Sieg grundsätzlich möglich gewesen wäre.»

Stéphane Sarrazin – Platz drei auf Toyota: «Ich war wegen des Unfalls am Donnerstag wirklich frustriert, denn so etwas sieht mir nicht ähnlich. Doch die Mechaniker leisteten grossartige Arbeit, arbeiteten die Nacht durch um das Auto zu reparieren. Wir geben alle unser Bestes, aber manchmal beginnt eine Veranstaltung eben mit Widrigkeiten. Doch wir bringen immer eine positive Wendung rein. Als ich wieder im Auto sass, musste ich viel an die Mechaniker denken, das motivierte mich enorm. Ich fühlte mich wieder wohl im Auto und mit Mike, Kamui und unseren Ingenieuren bilden wir eine tolle Einheit. Auf dem Podium zu stehen und Zweite in der WM zu sein, das ist umwerfend.»

Neel Jani - Platz vier auf Porsche: «Wir haben uns heute leider selbst geschlagen. Weil die Wetterprognosen nicht eintrafen, waren wir mehr als einmal mit den falschen Reifen für die jeweiligen Streckenbedingungen unterwegs. Heute hätten wir mehr als zwölf Punkte in der Fahrer-WM herausfahren können, weil unser ärgster Gegner weit zurückgefallen ist. Diese Chance haben wir verpasst. Ich freue mich für das Schwesterauto und über die Punkte für Porsche in der Hersteller-WM.»

Kazuki Nakajima – Ausfall wegen Elektrikschaden am Toyota: «Ein schwieriger Tag für uns, aber ein gutes Resultat für die #6, die dem Team ein Podiumsplatz einfuhr. Ich freue mich für die Jungs und auch darüber, wie konkurrenzfähig das Auto doch war. Das Rennen war spannend, aber zu Fahren ist mir doch lieber als zuzuschauen. Schade, dass wir nicht ins Ziel kamen, denn zu Anfang waren wir recht flott.»

Andreas Seidl – Teamchef bei Porsche: «Was für ein Rennen – einmal mehr standen alle drei Hersteller auf dem Podium. Wir konnten den Vorsprung in beiden Meisterschaft ausbauen, damit ist uns ein grosser Schritt in Richtung unserer Mission gelungen: die Verteidigung beider Weltmeistertitel. Glückwunsch an das ganze Team für dieses sehr herausfordernde Wochenende und Rennen. Es war heute schwierig, alle Entscheidungen richtig zu treffen. In der Summe aber haben wir für den 919 Hybrid mit der Nummer 1 alles perfekt hinbekommen, so reichte es zum verdienten Sieg. Bei der Crew mit der Nummer 2 ist unsere Strategie bei den wechselnden Witterungsbedingungen nicht aufgegangen. Hinzu kam ein Zwischenfall auf der Strecke, als ein LMP2 unserem Auto ins Heck rutschte. Danach konzentrierten wir uns darauf, die Punkte für die Meisterschaft sicher einzufahren. Auch auf dieser besonderen Strecke haben wir gesehen, dass wir mit unserem Auto in jedem Rennen um den Sieg kämpfen können. Darum blicken wir den nächsten Saisonläufen zuversichtlich entgegen.»

Ralf Jüttner - Teamchef bei Audi: «Die Nummer 8 war am Anfang perfekt unterwegs und hat das Tempo vorgegeben. Auch mit unserer Reifenwahl haben wir richtig gelegen. Leider traten dann technische Probleme auf und es reichte nur noch für Platz fünf in der Markenwertung. Die Nummer 7 musste früh zum ersten Boxenstopp und verlor dabei Zeit, denn alle anderen Gegner stoppten später unter Full Course Yellow. Dafür hat André Lotterer sehr viel Zeit auf Intermediate-Reifen zurückgewonnen, als die anderen auf Regenreifen unterwegs waren. André hätte eine Siegchance gehabt, wenn nicht noch zum Schluss ein Bremsproblem aufgetaucht wäre.»

Toshio Sato, Team Präsident bei Toyota: «Das war für uns eine hürdenreiche Woche hier in Mexiko, doch das Team gab nie auf und dieses Ergebnis ist hochverdient. Schade, dass die #5 in Probleme geriet, sie wären zum Rennende hin bestimmt auch stark gewesen. Alle haben unheimlich hart auf eine Verbesserung unserer neuen Variante mit erhöhtem Abtrieb hingearbeitet und das Team leistete dabei grossartige Arbeit. Ich bin sehr zufrieden, dass wir vor den mexikanischen Fans und unseren Kollegen von Toyota Mexiko, die uns ganz besonders unterstützt haben, eine so gute Leistung abrufen konnten. Wir konnten uns über die Woche hinweg konstant verbessern und unser Ziel ist es nun, das wir uns in Austin weiter steigern, so dass wir erneut vorn mitkämpfen können.»

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