Zoff von Lewis Hamilton: Kontraproduktiv und unnötig
Lewis Hamilton: Streit war kontraproduktiv
Dass sich Lewis Hamilton im Fahrerlager von Suzuka mit den Medien anlegte, bezeichnen sämtliche Beobachter der Szene zumindest als ungeschickt. Denn während der Weltmeister mit dem lächerlichen Streit beschäftigt war, der durch Hamiltons Social-Media-Spielereien an der offiziellen Presse-Konferenz am Donnerstag vor dem Rennen ausgelöst worden war, konnte sich Titel-Rivale Nico Rosberg ganz auf den Japan-GP konzentrieren.
Diesen entschied der Blondschopf den auch für sich, während Hamilton einmal mehr beim Start patzte und am Ende mit dem dritten Platz hinter Rosberg und Red Bull Racing-Talent Max Verstappen Vorlieb nehmen musste. Und als wäre der Rennausgang nicht schon ärgerlich genug, musste sich der dreifache Champion nach dem Rennen erneut viel Kritik an seinem Auftreten gefallen lassen.
Auch der ehemalige GP-Pilot Allan McNish hält in seiner BBC-Kolumne fest: «Japan war ein schwieriges Rennen für Hamilton. Er liess sich in zwei Kontroversen verwickeln, die beide unnötig und potenziell kontraproduktiv waren. Natürlich stimmt es, dass wir die Fahrer dazu ermuntern, die sozialen Medien zu nutzen, um mit den Fans in Kontakt zu treten. Aber es ist auch klar, dass die offizielle Pressekonferenz nicht der richtige Ort ist, um dies auf diese Art und weise zu tun. Es war schon ein bisschen albern, was er da gemacht hat.»
Der 46-jährige Schotte erklärt: «Das Problem ist, dass es zum grossen Gesprächsthema wurde. Das hat ihn aufgeregt und sorgte für Spannungen. Und dann hat er sich mit seiner Verweigerung an der Presserunde noch mehr Ärger eingehandelt. Er hatte das Recht dazu, und blieb dabei auch höflich, wie mir gesagt wurde. Doch es ist eine andere Frage, ob es auch das richtige Verhalten war, das er an den Tag gelegt hat. denn dadurch hat er nur für weiteren Wirbel gesorgt, was den Druck, der auf seinen Schultern lastet, auch nicht geringer werden lässt.»
McNish fügt an: «Das sorgte für Schlagzeilen und ist insofern positiv für die Formel 1. Ob es aber gut für Lewis Hamilton war, ist eine ganz andere Frage. Denn er hat seinem Teamkollegen damit die Möglichkeit gegeben, abseits des Rampenlichts zu agieren.»
Der frühere Toyota-Pilot ist sich sicher: «Als Fahrer kannst du eine solche Ablenkung nicht gebrauchen. Du musst dich ganz auf das Einzige, was zählt, konzentrieren, und das ist der Rennsieg. Du solltest dir keine Gedanken darüber machen, ob die Medien dich respektlos behandelt haben oder was auch immer da los war. Ich denke, er wird solche Konflikte in den nächsten Rennen vermeiden. Andrerseits darf man auch nicht vergessen: So tickt Hamilton nun einmal und die Leute lieben oder hassen ihn dafür.»