Günther Steiner: «Mehr GP? Nur bei höheren Einnahmen»
Günther Steiner: «Wenn wir uns dadurch bloss mehr Arbeit aufhalsen, warum sollten wir das dann tun?»
Die Formel-1-Rekordsaison neigt sich langsam ihrem Ende zu – bloss 4 der 21 WM-Läufe sind noch zu bestreiten – und den Fahrerlager-Dauergästen ist die Müdigkeit langsam anzusehen. «Ich freue mich schon auf Mittwoch nach Abu Dhabi», hört man in diesen Tagen nicht selten – denn dann ist die Formel-1-Saison samt Test gelaufen.
Nichtsdestotrotz sprechen die neuen Formel-1-Besitzer von Liberty Media von einer Erweiterung des WM-Kalenders, die Rede ist von bis zu 25 Grands Prix im Jahr. Viele Teamchefs haben klar gemacht: Das würde eine deutliche Vergrösserung des Teams und die Einführung eines Schichtbetriebs erfordern.
Haas-Teamchef Günther Steiner betont, dass eine Erweiterung für die Teams der Formel 1 nur dann Sinn macht, wenn auch ihre Einnahmen steigen. «Wie sehr würden unsere Einnahmen durch die Erweiterung des WM-Kalenders steigen?», fragt er, und hält noch einmal fest: «Wenn wir uns dadurch bloss mehr Arbeit aufhalsen, warum sollten wir das dann tun? Es ist doch besser, die Arbeitslast zu beschränken und die Qualität zu erhöhen.»
Der 51-jährige Südtiroler fügt an: «Ich bin kein Experte im Vermarkten von Rennen. Deshalb weiss ich auch nicht, wo die Grenze ist, doch aus operativer Perspektive sind 21 Rennen für ein Team wie uns schon das Limit.»
Und Steiner erklärt: «Während der Übersee-Rennen in Asien sind die Leute eine ganze Weile von zuhause weg. Viele denken, dass wir nur von Donnerstag bis Sonntag am Rennplatz weilen. Aber da gibt es Teammitglieder, die schon am Samstag oder Sonntag vor dem Rennwochenende anreisen, um alles aufzubauen, und bis Montag bleiben, um alles wieder einzupacken.»
Trotzdem kann eine Erweiterung des WM-Kalenders laut Steiner auch sinnvoll sein: «Es kann Einnahmen generieren, die eine Erweiterung rechtfertigen können. Wir können dann auch mehr Produkte verkaufen, aber das müssen wir uns genau anschauen. Denn wenn wir das einfach zum Selbstzweck machen und wir uns bloss mehr Arbeit aufhalsen, gibt es für uns keinen Grund, noch mehr Rennen pro Jahr zu bestreiten.»