Jerez: Red Bull wieder Spitze
Webber gänzte mit Bestzeit im Red Bull-Renault
Aufatmen in der Formel 1: Am zehnten Arbeitstag des neuen Jahres erwischte das Streckenpersonal des GP-Zirkus im spanischen Jerez de la Fronteira nach sintflutartigem Wetter in der Nacht zuvor Sonnenschein am Morgen. Und der blieb.
Wie am Vortag dominierte letztlich von den Zeiten her der Red Bull-Renault RB6, diesmal mit Mark Webber am Steuer, der bisher schnellste Jerez-Rundenzeit 2010 lieferte.
Ihm folgten Fernando Alonso (Ferrari), Jenson Button (McLaren-Mercedes), Nico Hülkenberg (Williams-Cosworth) und Michael Schumacher (Mercedes GP).
Bei frühlingshaftem Ambiente mit rund 18 Grad und einer sich stetig verbessernden Strecke, auf der sich mehr und mehr Gummi sammelte, lieferten sich die Topstars Fernando Alonso, Schumacher, Button und Webber ein Rennen um die Spitzenposition auf der Zeitenliste. Zwischenzeitlich mischte sich auch Robert Kubica im Renault unter die ersten Fünf.
Bis Mittag dominierte Weltmeister Jenson Button, allerdings ohne an die Zeiten seines Teampartners Lewis Hamilton aus der Vorwoche anknüpfen zu können.
Der Intensiv-Test wurde mehrfach unterbrochen durch Rotphasen: zum einen weil Neuling Lucas di Grassi einen Ausrutscher im Virgin Racing VR-01 hinlegte und am Abschlepphaken an die Box zurückkehrte. Er verhinderte Schlimmeres, als er im Kiesbett gekonnt den drohenden Einschlag in die Streckenbegrenzung vermied.
Gestern hatte Timo Glock zum Entzücken des neuen britischen Teams eine Renndistanz abgespult. Doch heute Nachmittag legten die Kinderkrankheiten des Vorgin den Wagen ein weiteres Mal lahm. Wieder Rennpause.
Eine weitere Rotphase ging auf die Kappe des Schweizer Sauber-Teams. Dessen Fahrer Kamui Kobayashi musste nach nur sechs Runden mit streikender Benzinzufuhr auf der Strecke abgeholt werden. Und kam erst eine Stunde vor Trainingsende wieder zum Zug. Ein fast verschenkter Testtag für Sauber.
Darüber hinaus stoppte Heikki Kovalainen (der gestern leicht gecrasht hatte) im Lotus-Cosworth auf der Strecke. Grund diesmal: Ein defekter Kupplungssensor. Der ehemalige McLaren-Fahrer bescheinigte dem Lotus aber «im Grunde Potenzial». Das Auto verhalte sich in langsamen Kurven ordentlich, in schnellen hin gegen verliere man sehr viel Zeit. Der Wagen habe zu viel Übergewicht.»
Auch der vielversprechende Mark Webber blieb im Red Bull-Renault RB6 einmal auf der Strecke und verursachte eine Unterbrechung.
Am Nachmittag sorgte Nico Hülkenberg, der immer besser in Fahrt kam und mehrfach Toprunden aus dem Ärmel schüttelte, mit einem Defekt am Williams FW32 für eine kurze Fahrpause. Er legte letztlich mit 138 Runden den besten Tageswert unter den Vielfahrern vor.
Der Jerez-Test endet morgen, Samstag, 20.Februar.