Brasilien: Zweite Rote Flagge, GP erneut unterbrochen
Abbruch!
Der Grand Prix von Brasilien musste nach 20 Runden unterbrochen werden: Übler Unfall von Kimi Räikkönen auf der Start/Ziel-Geraden wegen Aquaplanings. Zuvor war schon Sauber-Fahrer Marcus Ericsson von der Bahn gekreiselt, in der langen Bergauf-Passge zu Start und Ziel. Romain Grosjean hatte das Rennen nicht mal aufnehmen können – Dreher schon in der Runde zur Startaufstellung.
Ferrari-Star Sebastian Vettel hatte nach dem Crash von Kimi über Funk geschimpft: «Wieviele Fahrer sollen noch von der Bahn fliegen, bis endlich abgebrochen wird? Ich hätte um ein Haar Kimi abgeschossen!»
Vettel hatte zuvor selber einen Schreckmoment: Dreher in der Bergaufpassage.
Die Unterbrechung in Interlagos gab den Streckenposten die Möglichkeit, die Piste in der Bergauf-Rechtskurve zu Start und Ziel zu reinigen. Nachdem dort Ericsson in der Mauer gelandet war, lagen sehr viele Trümmer auf der Bahn. Ex-GP-Pilot Martin Brundle: «Das ist brandgefährlich, weil das eine Highspeed-Passage ist.»
Die Fahrer kämpften mit grossen Problemen mit der Sicht wegen der Gischt. Lewis Hamilton klagte überdies, dass Wasser am Rand des Helmvisiers eindringt und ihm in die Augen laufe. Er nutzte die Unterbrechung, um den Helm zu wechseln.
Der Unfall von Ericsson war auch Auslöser für eine Strafe von Daniel Ricciardo: Er war zur Box gekommen, als die Boxengasse geschlossen werden musste – denn in der Anfahrt zur Boxengasse stand der Sauber von Ericsson. Die FIA belegt Ricciardo mit einer Fünfsekundenstrafe.
Dies ist das 69. Rennen in der Formel-1-Historie, das mit der roten Flaggen unterbrochen oder abgebrochen werden musste. Es ist das dritte Mal in diesem Jahr nach Australien und Belgien, dass die rote Flagge gezeigt werden musste.
Um 18.21 Uhr gingen die Autos wieder auf die Bahn, aber nur für acht Runden, dann fand die Rennleitung: Zu viel Wasser auf der Bahn – zum zweiten Mal rote Flagge! Die Fans buhten und pfiffen und zeigten mit dem Daumen nach unten. Erste Zuschauer gingen sogar schon nach Hause!
Lewis Hamilton wunderte sich: «Wieso brechen wir ab? Wir hätten das Rennen freigeben können. Ja, es hat viel Wasser auf der Bahn, aber das ist nun mal ein Regenrennen.»
Sebastian Vettel hingegen meinte: «Der Regen fällt wieder stärker, die Sicht ist mies.»
Während der Safety-Car-Phase hatte Jolyon Palmer den Toro Rosso von Daniil Kvyat torpediert – aus für den Renault-Fahrer aus England, Kvyat konnte weitermachen.
Die Meteorologen rechnen nicht damit, dass der Regen so bald aufhört. Sollten heute in Brasilien nur 53 Runden oder weniger zurückgelegt werden könnten, würden halbe Punkte vergeben – wie in Spanien 1975, Österreich 1975, Monaco 1984, Australien 1991 sowie Malaysia 2009.
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