Marco Wittmann: «Früher fuhr man sich in die Karre!»
Marco Wittmann: «Am Ende war es Lewis Hamiltons einzige Möglichkeit, die WM zu gewinnen»
Marco Wittmann nahm in der vergangenen Woche ein neues Abenteuer in Angriff. In Vorbereitung auf das 12-Stunden-Rennen von Bathurst, das am 5. Februar auf dem legendären «Mount Panorama Circuit» ausgetragen wird, hat der DTM-Champion seine ersten Testkilometer absolviert.
Für Wittmann, der das Rennen gemeinsam mit Steve Richards und Mark Winterbottom im BMW M6 GT3 vom BMW Team SRM bestreiten wird, war es der erste Einsatz in Australien.
Natürlich hat der 27-Jährige auch das Finale der Formel 1 im TV verfolgt. Den Titelgewinn von Nico Rosberg, Lewis Hamiltons Bummel-Taktik. Die Schleichfahrt des 31-Jährigen hat in der Motorsport-Königsklasse für kontroverse Diskussionen gesorgt, sogar über einen möglichen Rauswurf des exzentrischen Briten wurde spekuliert.
Für Wittmann war die Aktion Hamiltons «völlig okay. Er hat alles gemacht, um die WM zu holen. Am Ende war es seine einzige Möglichkeit, die WM zu gewinnen. Er hat Nico extrem unter Druck gesetzt, indem er die anderen hat auflaufen lassen», sagte Wittmann Focus Online. Hamilton habe mit fairen Mitteln gespielt, so der zweimalige DTM-Champion.
Kritik übte Wittmann allerdings an Mercedes. Der Kommandostand hatte Hamilton mehrmals befohlen, aufs Gas zu drücken. Teamorder – ein Thema, das in der Tourenwagenserie auch immer wieder kritisiert wird.
Für Wittmann war es in Abu Dhabi fehl am Platz. «Sie haben alles gewonnen und so viele Siege eingefahren – da sollte man die Jungs einfach fahren lassen. Es ging um den Titel der beiden Fahrer, für die Zuschauer war es mega spannend und wenn man überlegt wie es früher zu Sache ging: Da sind sie sich gegenseitig in die Karre gefahren, und dadurch wurde die WM entschieden», meinte Wittmann.
Auch zu den Diskussionen, ob Rosberg angesichts der gehäuften technischen Probleme Hamiltons im Verlauf der Saison (Motorplatzer in Malaysia zum Beispiel) nahm Wittmann Stellung. Er kennt diese Diskussionen selbst, er musste aufgrund der technischen Zugeständnisse an BMW in der DTM oft genug die Frage beantworten, ob sein Titel einen faden Beigeschmack habe.
«Er hat einen wirklich guten Job gemacht und ist konstant gefahren und hat dem Druck standgehalten. Es war ein würdiges Finale mit einem würdigen Champion», sagte Wittmann.