Rennkommissar Derek Warwick fordert weniger Strafen
Derek Warwick: «Lasst uns zu härterem Racing zurückkehren»
Der frühere GP-Pilot Derek Warwick ist heute noch im Fahrerlager anzutreffen. Denn der mittlerweile 62-jährige Motorsport-Profi ist immer mal wieder als Rennkommissar im Einsatz. Seine Aufgabe beschreibt der frühere Formel-1-Fahrer an der Autosport International Show mit folgenden Worten: «Ich bringe etwas gesunden Menschenverstand mit in den Raum.»
Das will Warwick auch in dieser Saison tun: «In diesem Jahr bin ich bei vier Rennen dabei. FIA-Rennleiter Charlie Whiting fragte mich, ob ich in Australien dabei sein kann, da es mit den neuen Regeln beim ersten Rennen besonders interessant werden könnte.»
Der 147-fache GP-Pilot gesteht freimütig: «Mir gefällt die Arbeit, denn wir haben eine Menge Daten zur Verfügung. Wir haben einen Ingenieur bei uns, der alle Daten aufnimmt und so können wir jeden Zwischenfall geau analysieren. Neben den TV-Bildern stehen uns auch 60 Strecken-Kameras zur Verfügung, dazu kommen die On-Board-Aufnahmen. Uns entgeht also nichts.»
Kritisch fällt sein Urteil über die aktuellen Formel-1-Regeln aus. Warwick erklärt: «Ich denke, die Regeln sind für die Spitzenreiter gemacht, also von jenen Piloten, die beim Fahrer-Briefing mit Charlie (Whiting, Anm.) reden, wie etwa Sebastian Vettel, Mark Webber, als er noch dabei war, Fernando Alonso oder Jenson Button. Diese erfahrenen Jungs, die natürlich das Beste für sich herausholen wollen. Sie sind verantwortlich für die vielen Strafen, etwa bei den blauen Flaggen..»
Warwick kommt deshalb zum Schluss: «Nun ist es an der Zeit, den Jungs am Ende des Feldes zu helfen. Warum schaffen wir die Regel, dass die Fahrer beim Überrunden Platz machen müssen, nicht einfach ab? Zusammen mit allen Strafen. Lasst uns zu härterem Racing zurückkehren. Sollen die Jungs doch herausfinden, wie sie beim Überrunden vorbeikommen – so, wie wir das auch mussten.»
Und der Brite betont: «Die Formel 1 ist zu gesund und beinahe schon zu sicher. Natürlich sollen die Autos nicht unsicherer werden. Viele Leute fordern ja, dass die WM wieder gefährlicher wird. Das können wir aber nicht verantworten. Aber wir können den Fahrern erlauben, etwas härter ans Werk gehen zu dürfen.»