Manor-Rettung: Gespräche mit Investoren aus Asien
Eine Investorengruppe aus Asien interessiert sich für das Manor-Team
Am 6. Januar 2017 musste die Manor-Teamleitung ihrer Belegschaft mitteilen, dass sich der Rennstall aus Banbury zum zweiten Mal in drei Jahren in den Händen von Insolvenzverwaltern befindet. Der Grund: Das Unternehmen Just Racing Services Ltd., das den Rennstall besitzt, ist zahlungsunfähig.
Den Insolvenzverwaltern bleibt nicht viel Zeit, um einen neuen Investor für das Team zu finden, denn sobald sich ein Unternehmen in Grossbritannien in einem Insolvenz-Verfahren befindet, dürfen keine weiteren Aufwände mehr entstehen. Immerhin haben die neuen Team-Verantwortlichen genug Mittel gefunden, um eine Beschäftigung der Mitarbeiter bis Ende Januar zu garantieren.
Theoretisch bleibt den Insolvenzverwaltern aber auch Zeit bis April 2017, denn die Regeln sehen vor, dass ein Rennstall bis zu drei Grands Prix auslassen kann, ohne den Startplatz zu verlieren. In diesem Fall würde das Team die Mitarbeiter zwischenzeitlich freistellen müssen. Vielleicht ist das aber auch gar nicht nötig, denn wie die Kollegen von Sky Sports mit Verweis auf eine anonyme Quelle berichten, wird hinter den Kulissen wieder verhandelt.
Offenbar wurden nun jene Gespräche über einen möglichen Team-Kauf mit einem asiatischen Konsortium wieder aufgenommen, die im vergangenen November schon die Hoffnung auf einen neuen Investor hatte aufkeimen lassen. Der Verlust des lukrativen zehnten WM-Platzes beim zweitletzten Rennen in Brasilien sorgte schliesslich dafür, dass die ersten Gespräche ergebnislos blieben. Nun sollen die Kaufinteressenten aus Asien wieder am Verhandlungstisch sitzen.
Viele im Formel-1-Fahrerlager hoffen auf eine Rettung des kleinen Privatrennstalls, nicht zuletzt auch Mercedes-Junior Esteban Ocon, der neun Rennen mit der Manor-Mannschaft bestritten hat. «Das Team hat eine Zukunft in der Formel 1 verdient», erklärte er im Interview mit Sky Sports News.
«Was sie im vergangenen Jahr geschafft haben, ist einfach grossartig. Ich kam in Abu Dhabi als Dreizehnter ins Ziel, Pascal (Wehrlein, Anm.) hat in Spielberg einen Punkt geholt und ich war in Brasilien 50 Runden lang auf Punkte-Kurs. Das Auto war angesichts der beschränkten Mittel, die wir hatten, ziemlich konkurrenzfähig, das war schon eine beachtliche Leistung», fügte der Franzose an.