Ex-Ferrari-Technikchef James Allison geht zu Mercedes
James Allison (re.) mit Toto Wolff
Seit sich Ferrari im vergangenen Sommer von Technikchef James Allison getrennt hat, wurde über die Zukunft des Briten gerätselt. Immer wieder wurde Allison auch mit Mercedes in Verbindung gebracht. Nun haben die Silberpfeile es offiziell bestätigt: Der 48-Jährige schließt sich dem Weltmeister-Team an.
Allison stößt in der neu geschaffenen Position des Technischen Direktors zum Team und übernimmt die Leitung der technischen Abteilung, teilte Mercedes am Donnerstag mit. Dabei untersteht er lediglich Motorsportchef Toto Wolff.
Zu seinem bevorstehenden Amtsantritt bei Mercedes sagte James Allison: «Nach meiner Auszeit vom Sport bin ich heiß darauf, wieder die Arbeit aufzunehmen. Es ist ein enormes Privileg, von einem Team, das in den vergangenen drei Saisons so erfolgreich gewesen ist, das Vertrauen für diese Position ausgesprochen zu bekommen. Ich freue mich darauf, meinen Teil dazu beizutragen, Mercedes in den kommenden Jahren nach und nach noch stärker zu machen.»
«Ich bin hocherfreut, James bei Mercedes willkommen heißen zu dürfen, und freue mich darauf, mit ihm zusammenzuarbeiten. Unsere technische Mannschaft ist in jeder Hinsicht hochqualifiziert und nach dem Gewinn von drei Weltmeisterschaften in Folge in absoluter Bestform. Es war keine einfache Aufgabe, die richtige Persönlichkeit dafür zu finden. Sie muss unser erfahrenes Team an Ingenieuren verstärken, unseren talentierten, jungen Teammitgliedern Raum zur Entfaltung lassen und ebenso ihre eigene Vision für diese Rolle einbringen. James ist ein starker Ingenieur. Ich glaube, dass wir den idealen Mann gefunden haben, der perfekt zu unserer Gruppe an Führungskräften passt», sagte Wolff.
Allison und Ferrari waren im vergangenen Sommer trotz eines bestehenden Vertrags bis 2018 getrennte Wege gegangen. Allison hatte Ende März 2016 völlig überraschend seine Gattin Rebecca verloren.
Nach einer Auszeit lief dann alles auf die Trennung hinaus, schließlich leben seine Kinder in England. Neben dem privaten Verlust spielten aber wohl auch sportliche Gründe eine Rolle, die Rede war stets von einem schwierigen Verhältnis zu Ferrari-Präsident Sergio Marchionne.
Mit Allison hat Mercedes nun zweifelsohne einen spektakulären Fang gemacht und einen starken Nachfolger für Paddy Lowe gefunden, der nach seinem Abschied von Mercedes weiterhin mit Williams in Verbindung gebracht wird. Allison gewann mit Benetton-Renault und Ferrari zahlreiche WM-Titel und gilt als einer der besten Ingenieure.