Barcelona, Tag 1: Pole-Zeit von 2016 schon unterboten
Lewis Hamilton war am ersten Testtag der schnellste Mann auf der Piste
Der erste Testtag auf dem GP-Kurs vor den Toren von Barcelona hat gezeigt: Die neuen Formel-1-Autos sind deutlich schneller als ihre Ahnen und Urahnen – auch wenn der berechnete Zeitgewinn von bis zu fünf Sekunden noch nicht erreicht wurde. Doch die Experten am Circuit de Barcelona-Catalunya sind sich einig, dass die Teams und Fahrer noch nicht gezeigt haben, was mit den 2017er-Modellen möglich wäre.
Der grosse Pechvogel der ersten Trainingshälfte war Fernando Alonso. Denn der McLaren-Honda-Pilot konnte in seinem neuen Dienstwagen nur eine Installationsrunde drehen, danach musste er den MCL32 wieder in der Box des Teams aus Woking abstellen, weil ein Ölleck das Auseinandernehmen des Fahrzeuges unumgänglich machte.
Um Zeit zu sparen und sich des Problems in aller Ruhe annehmen zu können, entschieden die Honda-Ingenieure, eine neue Antriebseinheit einzusetzen. Erst kurz nach 16 Uhr durfte der zweifache Weltmeister wieder ausrücken – und versuchte, die verbliebene Zeit bestmöglich zu nutzen. Am Ende des Tages hatte der Spanier immerhin 29 Runden gedreht.
Der Fleisspreis ging an Ferrari-Star Sebastian Vettel, der über 100 Umläufe schaffte. Auch der neue Silberpfeil von Valtteri Bottas und Lewis Hamilton lief wie am Schnürchen. Die beiden Mercedes-Fahrer teilten sich den Testtag auf, zusammengerechnet drehten aber auch sie deutlich mehr als 100 Runden – und das ziemlich flott. Bottas lag zur Mittagszeit auf dem zweiten Platz hinter Vettel, Hamilton stellte am Nachmittag die Tagesbestzeit auf.
Auch Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo erlebte keinen störungsfreien Auftakt in die erste Barcelona-Testwoche. Der Australier wurde durch ein Problem mit einem Sensor eingebremst und musste seinen RB13 nach vier Umläufen am Streckenrand aussteigen. Erst nach der Mittagspause durfte der vierfache GP-Pilot wieder auf die Piste und drehte fleissig seine Runden.
Für den ersten Schrott sorgte Kevin Magnussen, der sich bei einem Dreher den Frontflügel beschädigte. Der Wechsel dauerte nicht lange, sodass der Haas-F1-Renner bald wieder auf der Bahn zu sehen war. Allerdings zeigte er keine gute Leistung, vor allem beim Ritt über die Randsteine hatte der Däne Mühe, weil sein Heck ausbrach.
Der Erste, der die Test-Bestzeit des Vorjahres unterbot, war Williams-Rückkehrer Felipe Massa. Der Brasilianer erlebte aber auch eine Schrecksekunde in der dritten Kurve. Das Heck seines FW40 brach aus, doch der Routinier konnte das Auto wieder unter Kontrolle bringen, sodass es keinen Schrott gab.
Die schnellste Runde des Tages drehte Lewis Hamilton. Der Silberpfeil-Pilot schaffte die 4,655 km in 1:21,765 min und distanzierte Vettel damit um 0,113 sec. Der vierfache Champion reihte sich mit 1:21,878 min auf dem zweiten Platz der Zeitenliste ein und war damit der zweite Pilot, der die Pole-Zeit des Vorjahres unterbieten konnte. Wir erinnern uns: Hamilton hatte sch im Mai 2016 mit 1:22,000 min die erste Startposition gesichert.
1. Testtag Barcelona
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W08, 1:21,765 min (73 Runden)
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF70-H, 1:21,878 (126)
3. Felipe Massa (BR), Williams FW40-Mercedes, 1:22,076 (103)
4. Kevin Magnussen (DK), Haas-VF-17-Ferrari, 1,22,894 (50)
5. Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing RB13-Renault, 1:22,926 (50)
6. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W08, 1:23,169 (79)
7. Sergio Pérez (MEX), Force India VJM10-Mercedes, 1:23,709 (39)
8. Carlos Sainz (E), Toro Rosso STR12-Renault, 1:24,494 (51)
9. Nico Hülkenberg (D), Renault RS17, 1:24,784 (57)
10. Fernando Alonso (E), McLaren MCL32-Honda, 1:24,825 (29)
11. Marcus Ericsson (S), Sauber C36-Ferrari, 1:26,841 (72)