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Red Bull Racing RB13: Gegner schon ausgebremst?

Von Mathias Brunner
​Seit Red Bull Racing beim 2017er Rennwagen ein Loch an der Nasenspitze gezeigt hat, herrscht Aufregung im Fahrerlager: Hat Adrian Newey einen Trick ausgeheckt, den Gegner nicht kopieren können?

Der neue Red Bull Racing RB13 hat Fans und Fachleute in Aufregung versetzt: Klar ist – die erste Animation und die ersten Bilder zeigen nicht, was die vierfachen Weltmeister alles auf Lager haben. Besonders die seitlichen Luftleit-Elemente sind so rudimentär geformt, dass wir davon ausgehen können: hire kommt noch viel mehr. Schon im Laufe der Testfahrten.

Wie erwartet ein wahres Kunstwerk ist der mehrflächige Frontflügel. Red Bull Racing ist hier seit Jahren Klassenbester. Klasse auch die knackig eingezogenen Seitenkästen und das aufgeräumte Heck. Am meisten zu reden gibt aber der Lufteinlass in der Nasenspitze. Die Meinungen gehen auseinander, was er bewirken soll.

Zwar ist in der Front offensichtlich ein S-Schacht eingelassen, aber RBR wäre das erste Team das Luft mit einem solchen Schnorchel anzieht. Üblicherweise wird Luft unter der Nase abgezogen, die vom Frontflügel kommt. Denkbar ist, dass hier der Luftstrom beschleunigt werden soll.

Verschwörungstheoretiker verbreiten, Red Bull erlaube sich nur einen Trick, das Loch diene keinem Zweck. Andere geben zu bedenken, Öffnungen dort seien gemäss Reglement nur erlaubt, um den Fahrer zu kühlen (gemäss Artikel 3.7.5. des technischen Reglements). Doch diese Öffnung ist punkto Grösse beschränkt. Jedenfalls darf sie nicht so gross sein wie der Lufteinlass am Red Bull Racing-Auto.

Der frühere Jordan-Technikchef Gary Anderson vermutet, der Schacht verjünge sich in der Nase, um dieser Vorschrift Genüge zu tun. Was die Kühlung des Fahrers angeht, so gäbe es auch einen Umweg ums Reglement herum. Im Gesetz ist verankert, eine Öffnung müsse vor allem diesem Zweck dienen. Aber nicht ausschliesslich.

In Wahrheit dürfte die Öffnung keineswegs ein Bluff sein, sondern den Luftstrom einerseits beschleunigen und andererseits enger an der Nase behalten.

So oder so dürfte es für die Gegner schwer werden, diesen Kniff zu kopieren. Ein Technikchef eines anderen Rennstalls sagt mir: «Adrian Newey und seine Kollegen waren vielleicht cleverer als wir alle. Hinter solche einer Lösung steckt viel Arbeit, das lässt sich nicht auf die Schnelle kopieren. So oder so wird aber kein allen Rennställen sehr genau darauf geachtet, was die Gegner machen. Sobald die ersten Bilder eines Autos da sind, wird überlegt, ob eine gewisse Lösung nicht besser sei als die eigene. Innerhalb kürzester Zeit kann eine solche Lösung am Windkanalmodell ausprobiete werden. Die Schwierigkeit jedoch ist – ein Auto funktioniert als Einheit. Es bringt nichts, ein einzelnes Element an den Wagen zu schrauben. Alles muss miteinander harmonieren. Das ist die wahre Schwierigkeit, und das ist auch der Grund, wieso Kopieren eben doch nicht immer zielführend ist.»

Und so wird ab Montag, 27. Februar auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya gefahren.

Mercedes: Valtteri Bottas und Lewis Hamilton
(Mercedes teilt alle Tage auf, um die Fahrer nicht zu sehr zu belasten.)

Red Bull Racing: Daniel Ricciardo

Ferrari: Sebastian Vettel

Force India: Sergio Pérez

Williams: Felipe Massa

McLaren-Honda: Fernando Alonso

Toro Rosso: Carlos Sainz

Haas: Kevin Magnussen

Renault: Nico Hülkenberg

Sauber: Marcus Ericsson

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