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STR12: Die Technik-Kniffe des neuen Toro Rosso-Autos

Von Otto Zuber
Ben Waterhouse hat den Entstehungsprozess des neuen Toro Rosso-Renners STR12 von Anfang an begleitet. Der stellvertretende Technikchef lässt die Arbeit der Mannschaft aus Faenza noch einmal Revue passieren.

Als stellvertretender Technikchef des Toro Rosso-Rennstalls hat Ben Waterhouse die Entwicklung des neuen Faenza-Flitzers von der ersten Stunde an begleitet. Der Ingenieur erinnert sich: «Das STR12-Projekt nahmen wir sehr früh im November 2015 in Angriff, mit dem Ziel, den bisher besten Toro-Rosso-Renner in der Geschichte des Teams zu bauen. Wir mussten mit unserem Ansatz wieder bei null beginnen und unser Wissen darüber, was ein schnelles Auto ausmacht, unter einem neuen Regelwerk anwenden.»

«Da wir so früh begonnen haben – noch bevor der STR11 fertiggestellt worden war – standen die neuen Regeln noch nicht fest und wir mussten mit vielen Unbekannten klarkommen. Allerdings war da schon klar, dass die Autos breiter werden, die Reifen deutlich mehr Grip bieten und das Abtriebsniveau deutlich höher ausfallen würde.»

«Wir arbeiteten in dieser frühen Phase mit Simulationen und nutzten diese, um verschiedene Szenarien durchzuspielen. Das geschah vor allem in der Aero- und Performance-Abteilung. Parallel dazu arbeitete die Konzept-Gruppe mehrere Fahrzeug-Konzepte aus. Ein Teil dieser Arbeit wurde unabhängig von den Regeländerungen vorangetrieben, allerdings spielten Zusatzgewicht und Aerodynamik eine grosse Rolle.»

«Da auch andere Faktoren die strukturellen Anforderungen beeinflusst haben, wiederholte sich dieser Arbeitsschritt natürlich mit jeder Information, die wir im Verlauf des Entwicklungsprozesses gewonnen haben. Die grösste Unbekannte waren während des gesamten Konstruktionsprozesses wohl die Reifen. Erst arbeiteten wir mit unseren Schätzungen, im Dezember bekamen wir dann die Test-Daten, die Pirelli mit den 2017er-Reifen gesammelt hatte. Und mit jeder Wiederholung der Simulationen kamen wir dem Ganzen näher.»

«Bis zur Sommerpause hatten wir eine konkrete Vorstellung davon, wie das Auto aussehen würde und zu dieser Zeit begann die Konstruktionsabteilung auch mit der Detailarbeit. Natürlich mussten wir genug Zeit für die Produktion mit einrechnen. Aber wir verfügen nun über eine exzellente hauseigene Produktionsabteilung.»

«Wir hatten einen Zeitplan, der etwa die Fertigstellung des Chassis im Herbst vorsah, während die Entwicklung einiger anderer Teile bis Mitte Februar lief. In den letzten Wochen ging es dann Schlag auf Schlag, wir hatten eine sehr intensive Testphase, die in der fünften Woche des Jahres startete. Nun beginnt die wahre Herausforderung auf der Entwicklungsseite.»

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