Formel-1-Technikchef warnt: Langweilige GP möglich
Die Aufgabe, die Pirelli für 2017 von den Teams erhalten hat, war klar: Die Reifenbäcker aus Mailand sollten für die anstehende Saison deutlich widerstandsfähigere Gummimischungen ertüfteln, um den neuen, schnelleren Rennern gerecht zu werden und den Fahrern einen aggressiveren Fahrstil zu erlauben.
Das haben die Ingenieure der Italiener auch getan, die 2017er-Reifen unterscheiden sich nicht nur in den Dimensionen von ihren Vorgängern, auch die Struktur und die Gummimischungen wurden grundlegend überarbeitet. Mit Erfolg: Die Testfahrten in Barcelona haben gezeigt, dass sogar die weichen Reifen ewig halten.
Das könnte zum Problem werden, warnt Andy Green. Der Force India-Technikchef erklärte im Sky Sports-Interview: «Wir haben hier einen weichen Reifen dabei, der knapp eine Renndistanz in Barcelona hält. Das hatten wir noch nie.»
«Normalerweise setzen die Wintertests den Reifen ziemlich zu, es ist an sich schon eine fordernde Strecke und im Winter wird die Belastung noch grösser. Dass wir nun eine ganze Renndistanz auf den weichen Reifen schaffen, bedeutet eigentlich auch, dass wir wohl jeweils mit dem einen Pflicht-Boxenstopp pro Rennen durchkommen werden», fügt der Ingenieur an.
Green weiss aber auch, dass es noch sehr früh ist, um verlässliche Schlüsse ziehen zu können: «Wir müssen erst noch etwas Erfahrung bei repräsentativeren Bedingungen und auf unterschiedlichen Strecken sammeln, deshalb müssen wir die ersten Rennen der Saison abwarten. Ich bin aber überzeugt, dass wir da noch Anpassungen sehen werden, den derzeit befürchte ich, dass wir einige ziemlich langweilige Rennen erleben werden. Noch ist es zu früh, um ein endgültiges Urteil zu fällen, aber wir scheinen da einen etwas zu konservativen Weg eingeschlagen zu haben.»