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Rätsel Racing-Raritäten: Rennkeil mit viel Gegenwind

Von Mathias Brunner
​«Racing-Raritäten» ist ein nostalgischer Blick zurück – als Aerodynamik noch ein Gebiet von Tüftlern war und in herrlichen Naturarenen gefahren wurd. Wer ist es? Wo und wann entstand da Bild?

Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Beim letzten Mal haben wir als Tipp geschrieben: «Dieses Mal haben wir es mit einem echten Schwergewicht zu tun, und das darf in Sachen Fahrzeug durchaus wörtlich verstanden werden, in Sachen Fahrer weniger. Gemessen an den heutigen GP-Boliden wirkt der Wagen massiv wie ein Blauwal.»

Natürlich war das keine besonders schmeichelhafte Bezeichnung für den Osella FA1G, aber der Wagen war nun mal übergewichtig und wirkte im Vergleich mit anderen Formel-1-Rennern seiner Zeit eher plump. Der blaue Renner wird hier vom kanadischen Rennfahrer-Jockey Allen Berg bewegt, wir sind beim Grossen Preis von Frankreich 1986 auf dem Circuit Paul Ricard von Le Castellet. Der Kanadier qualifizierte sich als Letzter und schied in Runde 26 aus – Turboschaden.

Der Grosse Preis von Frankreich 1986 wurde überschattet vom tödlichen Unfall von Elio de Angelis zwei Monate zuvor. Aus diesem Grund wurde der Frankreich-GP auf der Klub-Schleife gefahren (nur 3,8 km lang), nicht auf der üblichen Grand-Prix-Strecke von 5,8 km Länge. Nigel Mansell (Williams) gewann vor Alain Prost (McLaren) und Nelson Piquet (Williams).

Allen Berg (geboren am 1. August 1961 in Vancouver) hatte sich 1983 in der britischen Formel 3 beachtlich geschlagen, es war das Jahr des epischen Duells zwischen Ayrton Senna und Martin Brundle. Berg gewann ein Rennen und wurde Meisterschafts-Fünfter. Im Jahr darauf wurde er Gesamtzweiter hinter Johnny Dumfries, dann kehrte er in seine Heimat zurück, um Sponsoren für ein Formel-1-Abenteuer zu suchen.

Mit diesem Geld heuerte er im Rennstall von Enzo Osella an, und damit sind wir zurück beim Blauwal namens FA1G. Das Chassis war langlebig genug, um von 1985 bis 1987 zu dreissig Rennwochenenden gebracht zu werden, fünf Fahrer teilten sich den Wagen, bestes Ergebnis – Rang 7 des Niederländers Huub Rothengatter 1985 in Australien.

Allen Berg kam bei Osella auf keinen grünen Zweig: Mit dem FA1F sah er nur drei Mal eine Zielflagge (in Deutschland, Portugal und Mexiko), Rang 12 in Hockenheim blieb das beste Ergebnis. Der Kanadier fuhr das Modell G lediglich einmal, in Frankreich.

Als der Kanada-GP 1987 abgesagt wurde, verpufften die Chancen von Allen Berg auf eine Fortsetzung seiner Formel-1-Karriere. Er fuhr Tourenwagenrennen in Europa und in Nordamerika, wurde 1993 mexikanischer Formel-2-Meister und gewann 2001 den Titel in der Indy Lights Panamericana. Dann hängte er den Rennhelm an den Nagel.

Seit seinem Rücktritt als Rennfahrer führt er die Allen Berg Racing School mit Sitz in San Diego, die in Südkalifornien an verschiedenen Orten Kurse anbietet.

Damit zur neuen Aufgabe: Dieses Mal haben wir es ganz offenbar mit einem Rennwagen zu tun aus der Ära, als Aerodynamik noch ein Gebiet von Tüftlern war. Kleiner Tipp: Dieser Rennkeil hatte in der entsprechenden Serie tüchtig Gegenwind. Und – wir befinden uns in einer herrlichen Natur-Rennarena.

Wer ist es?

Wo und wann ist das Bild entstanden?

Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Rätseln!

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