Nico Hülkenberg: Podium leichtfertig weggeworfen
Nico Hülkenberg
Die Bilanz von Nico Hülkenberg in der Formel 1 liest sich immer noch unglaublich. 123 Rennen hat der Deutsche nun in der Königsklasse absolviert und dabei schon viel erlebt. Wie es sich anfühlt, auf dem Podium zu stehen, weiß er aber immer noch nicht.
Unter normalen Umständen wird das wohl auch in dieser Saison nichts werden. Mit seinem Renault ist der Emmericher zwar immer gut für Punkte, die ersten drei Plätze sind aber unerreichbar. Wie gesagt, unter normalen Umständen.
Und beim Baku-GP war eben nur wenig normal. In dem ganzen Chaos und nach der dritten Safety-Car-Phase belegte er nach Startplatz 13 Rang fünf. Noch bevor die vor ihm liegenden Lewis Hamilton, Sebastian Vettel und Felipe Massa ausschieden oder zurückfielen. Ja, ein Podium war diesmal durchaus in Reichweite.
Doch in der 25. Runde machte Hülkenberg einen folgenschweren Fehler, als er die Leitplanken touchierte – das bittere Aus, nachdem seine Aufhängung gebrochen war.
«Es ist immer ein Balanceakt, auf diesen Straßenkursen den Mauern so nahe wie möglich zu kommen, aber nicht zu nahe. Leider habe ich vorne rechts angeschlagen und das war es für die Aufhängung. Das ist frustrierend für mich und das Team», sagte Hülkenberg. Denn: «Bis dahin sah das Rennen für uns ermutigend aus. Es schien, als könnten wir unsere Serie fortsetzen und weiter Punkte sammeln. Nach den Restarts war es mit den Reifentemperaturen nicht immer einfach.»
Sein Teamkollege Jolyon Palmer hatte zu diesem Zeitpunkt wegen technischer Probleme schon lange aufgegeben. «An solchen Tagen ist ein Doppelausfall das Schlimmste, was dem Team passieren kann, sowohl hinsichtlich des Rennergebnisses als auch der WM-Wertung», sagte Renault-Geschäftsführer Cyril Abiteboul. Vor allem dann, wenn direkte Konkurrenten wie Lance Stroll im Williams das Chaos nutzen und auf das Podium fahren: «Wir müssen nun sicherstellen, dass dies unser einziger Doppelausfall bleibt.»